Land Niederösterreich dankt Ehrenamtlichen aus den Kirchen
Mit einer musikalisch-literarischen Feierstunde hat das Land Niederösterreich am Sonntag seinen Pfarrgemeinde- und Kirchenräten für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt. Rund 2.400 Pfarrmitarbeiter waren der Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ins St. Pöltner Festspielhaus gefolgt, darunter auch Kardinal Christoph Schönborn, Diözesanbischof Klaus Küng, die Weihbischöfe Anton Leichtfried und Stephan Turnovszky sowie mehrere Bischofsvikare und Äbte, berichtete die Diözese St. Pölten am Montag in einer Aussendung.
Auch wenn die Lage im Moment schwierig sei, über die Entwicklung des Ehrenamts in der Kirche macht sich St. Pöltens Diözesanbischof Küng dennoch keine Sorgen, denn in jeder Pfarre gäbe es Menschen, denen Glaube und Kirche ein großes Anliegen seien. Damit Familien, Gemeinden und das Land christlich bleiben, müsse jeder einzelne etwas dazu beitragen, so Küng.
Zuversichtlich zeigte sich auch der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky. Das Ehrenamt sei schon immer der "Normalfall" in der Kirche, erinnerte er: "Das Ehrenamt ist nicht nur unverzichtbar, es ist konstitutiv. Auf ihm fußt die Kirche."
Dass Ehrenamtliche in den Pfarren etwas "ganz Wesentliches" sind, betonte auch Landeshauptfrau Mikl-Leitner. "Sie leisten Großartiges sowohl für die evangelische als auch für die katholische Kirche." Aufgabe des Landes sei es deshalb, "diese Ehrenamtlichkeit zu unterstützen, sei es materiell, wenn es um die finanzielle Unterstützung geht, sei es immateriell, wenn es um ideelle Unterstützung geht".
Die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Land sei wichtig, "wir alle sind gut beraten, wenn wir auch in Zukunft auf das setzen, was uns so erfolgreich gemacht hat. Diese Zusammenarbeit, dieses Miteinander leben wir in Niederösterreich schon seit Jahren und Jahrzehnten", so die Landeshauptfrau. Die Kirchen würden überdies für Werte und lebendige Tradition stehen.
Kardinal Schönborn lobte in seiner Rede die Fortschritte in der Ökumene. Evangelische und katholische Kirche hätten gelernt, nicht gegeneinander, sondern miteinander zu arbeiten.
Dass die katholische Kirche viel von der evangelischen Kirche lernen könne, betonte der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried. "Es ist gut, dass es in letzter Zeit so viele Begegnungen und gemeinsame Gebete gegeben hat. Man weiß aber manchmal immer noch nicht genug übereinander." Superintendent Lars Müller-Marienburg wiederum verwies auf das große Interesse katholischer Bildungseinrichtungen an der evangelischen Kirche.
Thema war am Sonntag im Festspielhaus auch die Jugendarbeit in den Kirchen. Die Kirchen müssen helfen, Jugendlichen das Geschenk des Glaubens zu vermitteln, betonte Weihbischof Leichtfried.
Kardinal Schönborn hält es für wichtig, Ideen in der Jugendarbeit zu entwickeln. Die Zeiten hätten sich geändert, und was es heute brauche sei "ein selbstloses Interesse an der Jugend sowie Ideen und ein echtes Hinhören".
Quelle: kathpress