Papst warnt vor "Selbstmord der Menschheit" durch Atomwaffen
Papst Franziskus hat die Gefahr eines nuklearen Schlagabtauschs als einen drohenden "Selbstmord der Menschheit" bezeichnet. Die Welt sei bereits jetzt "in einem regelrechten Krieg", sagte er laut Radio Vatikan (Montag) und verwies dabei auf die vielen internationalen Konflikte. Franziskus äußerte sich bei einem Besuch in seiner Entwicklungsbehörde, die von Kurienkardinal Peter Turkson geleitet wird. Diese organisiert eine internationale Tagung zu atomarer Abrüstung, die kommende Woche im Vatikan stattfindet.
Vatikansprecher Greg Burke erklärte zuvor am Montag mit Bezug auf die Tagung, Franziskus arbeite "mit Entschlossenheit" daran, Voraussetzungen für eine Welt ohne Kernwaffen zu schaffen. Zugleich betonte der Sprecher, der Heilige Stuhl trete nicht als "Vermittler" im Nordkorea-Konflikt auf.
Die Untersekretärin der Vatikanbehörde, Flaminia Giovanelli, sagte Radio Vatikan, die Konferenz mit Beteiligung von Vertretern internationaler Organisationen und elf Nobelpreisträgern erfolge vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden atomaren Krise. Sie verwies zudem darauf, dass der Heiligen Stuhl den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen unterzeichnet habe.
Das Abkommen, das die Entwicklung, Tests, Stationierung und den Einsatz sowie die Drohung mit Nuklearwaffen verbietet, war am 7. Juli von der UNO-Vollversammlung angenommen und am 20. September zur Unterschrift vorgelegt worden. Der Heilige Stuhl gehört zu den ersten 50 Unterzeichnern und ratifizierte den Vertrag noch am gleichen Tag gemeinsam mit Thailand und Guyana. Das Abkommen tritt 90 Tage nach der Ratifizierung durch 50 Staaten in Kraft.
Quelle: Kathpress