ORF-"FeierAbend" über die Überwindung der Angst vorm Tod
"Eine Reise ins Leben oder wie ich lernte, die Angst vorm Tod zu überwinden": Dieser Titel des demnächst erscheinenden neuen Buches der jungen Schriftstellerin Saskia Jungnikl beruht auf Berührungspunkten mit dem Tod auf privater und dann auch beruflicher Ebene. Die darin verarbeiteten Erlebnisse und Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Allerheiligen-Ausgabe der ORF-TV-Reihe "FeierAbend" am 1. November um 20 Uhr in ORF 2. Tags darauf geht es am Allerseelen-Tag in einem weiteren "FeierAbend" (16.45 Uhr, ORF 2) um eine Ordensfrau und Sterbebegleiterin in Tirol.
Vor neun Jahren beging der Vater Saskia Jungnikls Selbstmord, vier Jahre davor starb ihr Bruder Till ganz plötzlich im Schlaf, heißt es in der ORF-Ankündigung der Sendung zu Allerheiligen: Die Beschäftigung mit dem Tod und dem Sterben sei für lange Zeit zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden - und mündete in das mehrfach preisgekrönte Buch "Papa hat sich erschossen". Anders als ihre Mutter Susanne, für die der Glaube eine wichtige Stütze darstellt, habe Saskia nach anderen Wegen gesucht, mit dem Tod umzugehen, u.a. mit einer Therapie, mit Besuchen im Leichenschauhaus und in einem Hospiz, mit Recherchen über Biologie des Alterns und den Antworten der Religionen darauf. Diesen Weg zu ihrem jüngsten Buch hat Regisseur Michael Cencig in einen Kurzfilm gebündelt.
Zu Allerseelen porträtiert Julia Wallnöfer Barbara Flad, Seelsorgerin und Ordensfrau im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams in Tirol, die vorwiegend krebserkrankte Menschen mit nur mehr kurzer Lebenserwartung begleitet. Sie animiert die Sterbenden das auszusprechen, was es noch auszusprechen gibt - und bündelt diese sehr persönlichen Erzählungen in einem Buch, das den Angehörigen entweder noch zu Lebzeiten der Sterbenskranken übergeben oder aber dem Testament beigelegt wird. Diese Methode sei Teil der "würdezentrierten Therapie" - einer in Kanada entwickelten Form der Biographiearbeit, heißt es in der Ankündigung. "Durch das gezielte Nachfragen, Aufschreiben und Vorlesen der Erinnerungen, Wünsche und Anliegen des Patienten, soll die Wertschätzung für das eigene Leben erhöht, die Sinnfindung unterstützt und die Bedeutung des eigenen Lebenswerkes erkannt werden."
Quelle: kathpress