Sportbischof Schwarz: Siegen, aber nicht um jeden Preis
Bei allem Ringen um Erfolg muss im Sport nach den Worten von Bischof Alois Schwarz die Menschenwürde im Vordergrund stehen: "Es ist wichtig, dass nicht der Sieg um jeden Preis das Ziel ist", sagte der in der Bischofskonferenz für die Sportagenden zuständige Kärntner Oberhirte am Freitag bei der Bundeskonferenz der Diözesansportgemeinschaft (DSG) im Stift Seitenstetten. Auch Olympiakaplan Pater Johannes Paul Chavanne nahm an dem Delegiertentreffen teil.
Schwarz würdigte die vielen Initiativen der Diözesansportgemeinschaften. Die einzelnen diözesanen Verbände würden mit verschiedenen Sportarten in der Lebenswelt der Menschen stehen. Mit der DSG werde nicht nur der Gesellschaft ein sportliches Gesicht der Kirche geboten, sondern sie bewege auch die Kirche, "im wahrsten Sinne des Wortes", so der Sportbischof.
Als "Mehrwert" bietet der Kirchensport u.a. Vermittlung von Fairness, Respekt und Teamgeist, zudem werden vielerorts bewusst Randgruppen wie Migranten oder Menschen mit Behinderung einbezogen, zeigten die Berichte der Bundesländerorganisationen. In vielen Pfarren sei der Sport fest etabliert, was nicht zuletzt in den zahlreichen Sportplätzen auf kirchlichen Gründen oder Sportmöglichkeiten in Pfarrhöfen deutlich werde. Der Bundeskonferenz-Gastgeber Abt Petrus Pilsinger erinnerte daran, dass auch das Stift Seitenstetten erst kürzlich eine Sporthalle für Schüler eröffnet habe.
Besonders um "werteorientierte Arbeit im Sport" sowie um "Akzente für mehr Menschlichkeit im und durch Sport" will sich die Diözesansportgemeinschaft im kommenden Jahr einsetzen, verdeutlichte die Wahl des gleichlautenden Leitmotivs. Man wolle sich besonders darum bemühen, "unser Wissen, unsere Ethik und unsere Werte der Jugend weiterzugeben", erläuterten die DSGÖ-Vorsitzenden Pepi Frank und Josef Eppensteiner. Statt "geschlossene Zirkel" zu bilden wolle man die eigenen Haltungen "authentisch vorleben". Als weiteres zentrales Anliegen bezeichneten die DSGÖ-Spitzen auch die Gemeinschaft - "niemanden auszuschließen, den anderen wertzuschätzen und sich bei jeder Gegnerschaft auch über die Erfolge anderer freuen".
Formen der Gewalt in Sportvereinen, Schulen sowie auch in pfarrlichen Gruppen thematisierten die Kirchensportler in einer Enquete, bei der die Gewaltpräventions-Expertin und Sozialanthropologin Christa Makron von der Universität Wien und der Psychotherapeut Leo Pöcksteiner die Vortragenden waren.
Der neue DSGÖ-Leitfaden "Werteorientierte Arbeit im Sport" ist bei den jeweiligen Diözesansportgemeinschaften sowie online unter www.dsg.or.at erhältlich.
Quelle: kathpress