Neues "Gebetsbuch junger Menschen für junge Menschen"
Mit dem Jugendgebetsbuch "Oremus" möchte das Stift Kremsmünster Jugendlichen neue Zugänge zum Gebet ermöglichen. Das Buch ist in den vergangenen Jahren im Rahmen des Jugendprojekts "Treffpunkt Benedikt" entstanden und Anfang Oktober erschienen. P. Bernhard Eckerstorfer, Leiter des "Treffpunkt Benedikt", spricht gegenüber "Kathpress" von einem "Gebetsbuch junger Menschen für junge Menschen".
P. Eckerstorfer: "Uns war es wichtig, dass nicht wir Mönche oder Theologen den jungen Menschen sagen, wie sie zu beten haben, sondern dass wir gemeinsam versucht haben, für andere junge Leute ein Buch zusammenzustellen. So entstand ein ansprechendes Jugendbrevier auf der Grundlage der alten Gebetsbücher des Klosters, voll von Karikaturen und Gedanken junger Leute."
"Vieles von dem, was wir Benediktiner vorschlugen, fand bei den jungen Leuten keine Zustimmung", ergänzt der Kremsmünster Abt Ambros Ebhart. Nachsatz: "Im Rückblick hatten sie recht."
Für vier Wochen wird in dem Buch für jeden Tag jugendgemäß eine Vesper und eine Laudes angeboten; ebenso eine Komplet. Der Musikteil umfasst Lieder, die für die persönliche Gebetszeit oder in Gruppen gut zu verwenden sind. Auch die Anleitung zur "Lectio Divina" und die Hinführung zur Beichte samt Gedanken junger Menschen zu den "Zehn Geboten" wollen zu einem intensiveren Glauben führen.
"Letztes Wort" hatten Jugendliche
Vorgestellt wurde das neue Gebetsbuch am vergangenen Wochenende beim 10-Jahres-Jubiläum des "Treffpunkt Benedikt" - ein monatliches Angebot des Stifts für junge Menschen mit Gebet, Musik und inhaltlichen Impulsen, Sommerwochen, Einkehrtage und Pilgerfahrten. Dabei erzählte der Vorsitzende der Superiorenkonferenz, Abtpräses Christian Haidinger, von der mühevollen Arbeit früherer Jugendbreviere und gratulierte zum neuen Buch. "Wir waren damals nur zwei Ordensleute, die etwas zusammenstellten. Neu ist bei diesem Jugendbrevier, dass wirklich junge Leute in allen Schritten der Konzeption und Umsetzung von Anfang an eingebunden waren und das letzte Wort hatten."
Bedankt wurden bei der Präsentation auch der Kremsmünsterer Benediktiner Frater Claudio Lavallèn für die graphische Gestaltung, des Karikaturist Alois Jesner und Franz Kogler vom Linzer Bibelwerk, der sich in der Endphase noch für Verbesserungen einsetzte und die Rechte für die revidierte Einheitsübersetzung sicherstellte, indem er das Bibelwerk Stuttgart als Verlagspartner gewann. P. Cyrill Schäfer aus St. Ottilien bei München, Leiter des EOS-Verlags, in dem das Buch erschienen ist, betonte, mit diesem Werk würde aus Kremsmünster ein kräftiger Impuls für die Jugendarbeit im ganzen deutschen Sprachraum ausgehen.
Jugendbischöfe: Von Mönchen lernen
Würdigungen erhielt das Gebetsbuch wie auch der "Treffpunkt Benedikt" auch seitens der Jugendbischöfe von Österreich, Deutschland und der Schweiz. Der Jugendbrevier vermittle "benediktinischen Geist" und zeige vor, "dass das Leben der Mönche junge Leute anstecken kann, sodass sie selbst zu betenden Menschen werden", erklärte Weihbischof Stephan Turnovszky in einem auf der Homepage des Stifts Kremsmünsters veröffentlichten Statement. "Lebendiges und wahrhaftiges Gebet ist für alle Generationen eine Ursehnsucht des Menschen", so der Jugendbischof.
Der Passauer Bischof Stefan Oster, in der deutschen Bischofskonferenz für Jugendfragen zuständig, sah das Jugendgebetbuch als mögliche "echte Hilfe" für junge Menschen, nach und nach den Schatz des Stundengebets zu entdecken, allein und in Gemeinschaft, und somit ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen. Sein Schweizer Amtskollege Marian Eleganti sprach von einem "Guide, der dich Schritt für Schritt führt beim Download der Gaben Gottes" und auch die nötigen "Apps" dazu liefere. "Wir können nicht alle Mönche werden, aber wir können von ihnen lernen, wie man mit der Heiligen Schrift betet", so der Churer Jugendbischof, der selbst dem Benediktinerorden angehört.
(Oremus. Benediktinisches Jugendbrevier, hrsg. vom Stift Kremsmünster, EOS Verlag, Katholisches Bibelwerk, 2017)
Quelle: kathpress