Scheuer zu Religionslehrern: "Spiritualität des Mosaiksteinchens"
Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer hat am Sonntag 33 Religionslehrern die "Missio canonica", also die kirchliche Beauftragung zum Religionsunterricht, erteilt und ihnen hilfreiche Haltungen für den täglichen Unterricht mitgegeben. Er sprach in der Linzer Ursulinenkirche von verschiedenen Spiritualitäten, die im Umgang mit sich selbst als Lehrperson und mit den Schülern von essentieller Bedeutung sein. Die neuen Religionslehrer sollten eine Spiritualität des "Mitgefühls", des "energischen Widerspruchs", der "Verwundbarkeit", der "Unterscheidung" und auch des "Mosaiksteinchens" entwickeln. Letztere umschreibe "das Bewusstsein, dass das eigene Tun eingebettet sei in etwas Größeres", sagte der Bischof.
Es gehe darum, sich in andere einzufühlen, sie ernst zu nehmen aber auch um die Rückbesinnung auf das, was einen selbst trage und berühre, sagte der Linzer Bischof. Er räumte allerdings ein, "dass es nicht immer einfach sein wird, andere Meinungen und Sichtweisen zu akzeptieren, besonders von Jugendlichen, die provozieren und anecken wollen".
Als Religionslehrer gelte es auch, Haltung zu beziehen und aufzuzeigen, welche Konsequenzen im Handeln der Glaube an die Botschaft Jesu habe. Scheuer warnte außerdem vor einer möglichen Selbstüberforderung. "Nicht die Weltrettung hängt von uns Einzelnen ab, auch muss nicht die eigene Perspektive die absolut richtige sein. Es ist wichtig, die Verantwortung für das Ganze ebenso zu sehen wie die Grenzen der eigenen Verantwortung. Es darf uns das Bewusstsein tragen, dass es nicht an uns liegt, welcher Funke überspringt, sondern dass das immer noch Gottes Sache ist", ermutigte der Bischof.
Quelle: kathpress