Salzburg: Ausstellung zeigt, wie man sich "biblisch" kleidet
Wie sich Menschen in biblischer Zeit kleideten, veranschaulicht demnächst die Ausstellung "Bible Wear" in der Bibelwelt Salzburg. Es werde gezeigt, welche Kleidertypen es gab, welche Materialien verwendet wurden und zu welchem Zweck man sie trug, erklärte Bibelwelt-Obmann Pfarrer Heinrich Wagner in einer Ankündigung. Unterstützt von der Schweizer Stiftung "Bibel + Orient" und dem Jüdischen Museum Berlin wurden Kleider nach biblischer Art gefertigt. "Einiges kann natürlich auch anprobiert werden", so Wagner über die am Samstag, 18 Uhr, im Rahmen der "Langen Nacht der Museen" eröffnete Schau. Zugänglich bleibt sie bis 15. Februar 2018.
Einen Höhepunkt der Ausstellung bildet eine Rekonstruktion der Kleidung des Hohepriesters von Jerusalem. "Zu bewundern gibt es eine Königskleidung mit Wulstsaummantel oder das Sackkleid, das in Trauerfällen oder als Ausdruck der Umkehr bei begangenem Unrecht getragen wurde", berichtete Wagner.
Zu sehen sind weiters Kopftücher aus jüdischer, christlicher und muslimischer Tradition. Zum Thema Verschleierung wusste der Bibelkenner den "Salzburger Nachrichten" Interessantes zu berichten: Diese sei nicht entstanden, um die Frau vor begehrlichen Blicken des Mannes zu schützen. Sie sollte vielmehr "zeigen, dass die Frau jemand ist". Prostituierten sei es bei Strafe verboten gewesen, ihr Gesicht zu verhüllen.
Was heute gilt, galt laut dem Bibelwelt-Obmann auch schon im Altertum: "Kleider machen Leute." Sich standesgemäß zu kleiden, war auch damals ein Signal der Selbstdarstellung und Abgrenzung. Die "soziale Haut" zeigte, wer man war und wofür man stand.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung "Bible Wear" sind von Donnerstag bis Montag von 10 bis 18 Uhr, sonntags und feiertags ab 11 Uhr. Sonderführungen für Gruppen sind möglich (Info: Tel. 0676/8746-7085, bibelwelt.at@gmail.com, www.bibelwelt.at)