In Niederösterreich startet neues Demenz-Service
In Niederösterreich ist am Mittwoch unter Beteiligung der Caritas der Diözese St. Pölten ein neues Demenz-Service gestartet worden. Das Service umfasst eine kostenlose, wochentags mit Experten besetzte Hotline für Betroffene und Angehörige (Tel.: 0800/700.300), eine Broschüre mit wichtigen Fakten und Tipps, die Info-Homepage www.demenzservicenoe.at, sowie den ersten "NÖ Demenz-Tag", der am 13. Oktober bei freiem Eintritt im VAZ St. Pölten über die Bühne gehen und eine Gesundheitsstraße, Vorträge und Workshops umfassen wird. Vorgestellt haben das neue Service am Mittwoch in St. Pölten der Vorsitzende des NÖ-Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) Ludwig Schleritzko, Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger und die Demenz-Expertin Lea Hofer-Wecer.
Die neue Drehscheibe für die Demenzversorgung wurde beim NÖGUS eingerichtet. Damit sollen Leistungen im Demenzbereich in Niederösterreich besser miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt werden - von den NÖ-Kliniken über die Pflege- und Betreuungszentren, Anbieter wie Caritas, Haus-und Fachärzte bis hin zu diversen Betreuungs- und Wohnformen.
"Wir wollen Menschen ermutigen, sich frühzeitig Hilfe zu holen, sowie ein größeres Verständnis für die Krankheit in der breiten Öffentlichkeit schaffen", erklärte Hofer-Wecer, die die seit elf Jahren bestehende "Kompetenzstelle Demenz" in der Caritas der Diözese St. Pölten aufgebaut hat. Die Expertin präsentierte im Anschluss an die Pressekonferenz einen von ihr entwickelten "Demenzrucksack". Darin enthalten sind verschiedene Gedächtnisspiele oder Werkstoffe, die das Denkvermögen und die Erinnerung von Demenzkranken anregen sollen.
Derzeit gibt es in Niederösterreich 22.000 Demenzerkrankte. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl auf Grund der steigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Alterung der Gesellschaft verdoppeln. Die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken, nimmt ab einem Lebensalter von 65 Jahren stark zu. Laut Prognosen wird im Jahr 2050 rund ein Drittel der niederösterreichischen Bevölkerung älter als 65 Jahre sein.
Kompetenzstelle Demenz der Caritas
Die Kompetenzstelle für die mobile Demenzberatung wurde vor elf Jahren ins Leben gerufen. Seitdem wurden 1.789 Hausbesuche durchgeführt, 13.356 Menschen in Vorträgen erreicht, 39 Gottesdienste zum Thema "Das Herz wird nicht dement" gestaltet und sieben Angehörigentische aufgebaut. Mehr als 800.000 Euro konnte die Caritas der Diözese St. Pölten seither mit Hilfe von Spendern einsetzen, um diesen Dienst anzubieten.
Quelle: kathpress