"Lange Nacht der Museen" mit vielen kirchlichen Schauplätzen
670 Museen, Galerien, Kulturinstitutionen in ganz Österreich und im benachbarten Ausland öffnen im Rahmen der ORF-"Langen Nacht der Museen" am kommenden Samstag, 7. Oktober, ihre Tore. Unter den Programmangeboten finden sich auch kirchliche Highlights vom Neusiedler- bis zum Bodensee, so können etwa Diözesanmuseen und die Schauräume einiger Klöster besichtigt werden. Zum 18. Mal haben Interessierte mit nur einem Ticket Zugang zu allen teilnehmenden Einrichtungen; das Ticket kostet 15 Euro (ermäßigt 12 Euro) und gilt am Samstag von 18 bis 1 Uhr als Eintrittskarte sowie als Fahrschein für Shuttle-Busse zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten.
In Wien sorgt diesmal das nach einer architektonischen und konzeptionellen Neuausrichtung am 7. Oktober neu eröffnete Dom Museum für ein Highlight für religiös Interessierte. Die Sammlung des Hauses ist einzigartig und umspannt einen riesigen Zeitraum: Die historischen Schätze des Wiener Stephansdoms und der Erzdiözese Wien, Klassiker aus der legendären Avantgarde-Kunstsammlung des Priesters und Mäzens Otto Mauer und zeitgenössische Kunst treten hier in einen inspirierenden Dialog. Der jüngste, auch architektonisch spannende Umbau des historischen Gebäudes am Stephansplatz mit einem gläsernen, runden Aufzug, umfasst von einer eleganten freischwebenden Wendeltreppe, zieht Besucher gleichsam in die Museumsräumlichkeiten hinauf; dort erwartet sie u.a. das älteste Porträt des Abendlandes: das Bildnis des Habsburgerherrschers Rudolf IV. aus dem 14. Jahrhundert.
Kurz vor dem Ende des Reformationsjubiläumsjahres lockt das Wiener Bibelzentrum (1070, Breite Gasse 4) neben grundlegenden Informationen über das "Buch der Bücher" ab 19.30 Uhr mit "Lutherbier", "Lutherweckerl" und "Lutherbrot". Im Museum im Schottenstift Wien kann man den berühmten Altar des Schottenmeisters mit der ältesten topografischen Darstellung der Stadt Wien bewundern, in der Schatzkammer des Deutschen Ordens den Spuren des mehr als 800 Jahre alten ehemaligen Ritterordens folgen oder in der Virgilkapelle unter dem Stephansplatz einen der besterhaltenen gotischen Innenräume Wiens erkunden.
Wie sehr Ordensniederlassungen auch heute noch beeindruckende Sammelstätten von Kunst und Kultur aus Geschichte und Gegenwart sind, werden Besucherinnen und Besucher auch in den Benediktinerstiften Admont (Steiermark), Kremsmünster (OÖ) und Göttweig (NÖ) feststellen. In Admont kann man unter dem Motto "Dem Himmel Nahe - Kunst des Mittelalters" eine Zeitreise in die Gotik antreten. Die diesjährige Sonderausstellung mit diesem Titel zeigt 85 Exponate der hochkarätigen Sammlung Kuno Mayer mit Meisterwerken wie den "Schönen Madonnen" aus der Zeit um 1400.
Diözesanmuseen mit ökumenischen Akzenten
Auch die Diözesanmuseen in Graz, St. Pölten und Eisenstadt zeigen ihre Dauer- und aktuellen Sonderausstellungen: Die Tischgemeinschaft wird als ein zentraler Aspekt des menschlichen Zusammenlebens in Graz beleuchtet. Aufgezeigt wird dabei auch die Bedeutung von gemeinsamen Mählern in vielen Religionen - so auch die Agape, als Synonym für die Eucharistie im frühen Christentum, oder die christliche Abendmahlfeier. In St. Pölten wird unter dem Titel "1517-1717. Von der Reformation zum Hochbarock" ebenfalls ein ökumenischer Akzent gesetzt, außerdem werden anlässlich des Geburtstages von Maria Theresia vor 300 Jahren von der Monarchin gestiftete liturgische Gewänder vorgestellt. Auch in Eisenstadt gibt es heuer die Sonderausstellung "Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich" zum Reformationsjubiläum, mit zahlreichen Leihgaben aus evangelischen Pfarren.
Geradezu verführerisch klingt die Programmankündigung des "DomQuartiers" in Salzburg: Das barocke Herz der Mozartstadt lädt zu einer abendlichen Wanderung durch seine Erlebnisräume und bietet dabei "jede Menge Sinnlichkeit sowie viel Verführerisches und Ergötzliches für Auge, Ohr und Gaumen". Führungen ab 18.30 Uhr zeigen verschiedene Aspekte wie "Ein musikalischer Ohrenschmaus", "Dirnen und Dornen - Gescheiterte Verführungskünste" oder ein Gang durch die Kunst- und Wunderkammer unter dem Titel "Der Reiz des Seltenen, Kostbaren und Schönen".
Im Krippenmuseum in Dornbirn kann man sich schon auf das Geburtsfest Jesu einstimmen; mit einem beeindruckenden Blick auf das Zentrum der Kärntner Landeshauptstadt werden jene belohnt, die den Stadtpfarrturm von St. Egyd in Klagenfurt erklimmen. (Info und Programmdetails: https://langenacht.orf.at)
Quelle: kathpress