Diözese St. Pölten informiert Priester umfassend über Islam
Die Diözese St. Pölten will ihre Priester künftig im Umgang mit dem Islam schulen. Die Fortbildungsmaßnahme ist verpflichtend und muss innerhalb der nächsten drei Jahre absolviert werden, kündigte die Diözese am Dienstag in einer Aussendung an. "Das Thema wird immer wichtiger und dringlicher", erklärte Weihbischof Leichtfried, der in der Diözese für die Priester-Weiterbildung zuständig ist, in der Aussendung. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema soll es auch praktische Übungen geben.
Es sei der Versuch, diese Religion aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten. Angesprochen werden kontroversielle Themen wie etwa die Konversion von Muslimen aber auch die politische Situation im Nahen Osten und in Nordafrika oder das Verhältnis von Islam und Christentum anhand der Landeshauptstadt St. Pölten.
Bildungsbedarf bestehe vor allem in den ländlichen Gebieten der Diözese, da hier das Thema "relativ neu" sei, sagte Leichtfried. Der Islam sei allerdings Realität, "egal ob es uns gefalle oder nicht". Man müsse sich dem stellen, da die Zeit des "Monopols" des Christentums oder der Kirche vorbei seien. Der Weihbischof hob hervor, dass ein Mehr an Wissen den respektvollen Umgang unter Christen und Muslimen fördern könne. Wo es Kontakte und Begegnungen gebe, komme Positives in Bewegung.
Referenten der Fortbildungen sind u.a. der Religionswissenschaftler Karl Prenner, der islamische Theologe Michael Abdurrahman Reidegeld, "Presse"-Journalist Wieland Schneider, der Weltreligionen-Experte Johann Bruckner sowie der Theologe Jan-Heiner Tück.
Quelle: kathpress