Alternativer Nobelpreis an "Licht für die Welt"-Mitarbeiterin
Die jüngste Entscheidung des Komitees für den Alternativer Nobelpreis hat auch in Österreich Freude ausgelöst: Die offiziell "Right Livelihood Award" - frei übersetzt: Preis für den Einsatz für die richtige Lebensweise - genannte Auszeichnung ergeht heuer an die Menschenrechtsanwältin Yetnebersh Nigussie - "unsere äthiopische Mitarbeiterin", wie "Licht für die Welt" am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Die Ehrung der seit früher Kindheit blinden Menschenrechtsexpertin und Mutter zweier Kinder, die sich seit langem für benachteiligte Menschen und die Verbesserung der Lebensumstände behinderter Menschen in Armutsregionen einsetzt, sei "eine wunderbare Neuigkeit", merkte Geschäftsführer Rupert Roniger an.
Die Preisträgerin selbst wird von "Licht für die Welt" mit der Aussage zitiert: "Die Anerkennung unserer Arbeit gibt mir die Kraft für unsere gemeinsamen Anstrengungen, gleiche Chancen für alle zu erreichen und mehr Kindern und Erwachsenen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen." Roniger äußerte Dankbarkeit dafür, "dass wir gemeinsam Wegbegleiter einer so bemerkenswerten Frau sein dürfen". Die Anerkennung durch den Alternativen Nobelpreis sei auch eine Bestätigung für das Anliegen von "Licht für die Welt", sich "mit ganzer Kraft für die Anliegen blinder, augenkranker und anders behinderter Menschen einzusetzen".
Yetnebersh Nigussie bekommt den Preis nicht alleine: Zwei weitere Preisträger sind die aserbaidschanische Journalistin Khadija Ismayilova und der indische Menschenrechtsanwalt Colin Gonsalves. Eine Ehrenauszeichnung erhält der US-Anwalt Robert Bilott, wie die "Right Livelihood Award Foundation" am Dienstag in Stockholm mitteilte. In der schwedischen Hauptstadt wird die Auszeichnung am 1. Dezember überreicht.
"Für die Gestaltung einer besseren Welt"
Der Alternative Nobelpreis wird seit 1980 jährlich als Auszeichnung "für die Gestaltung einer besseren Welt" vergeben. Gestiftet wurde er ursprünglich von dem Journalisten und Philatelisten Carl Wolmar Jakob von Uexküll, einem ehemaligen Mitglied des EU-Parlaments. Zuvor hatte er sich bemüht, einen Nobelpreis für Ökologie und Entwicklung zu finanzieren; dies lehnte der Vorstand der Nobelstiftung jedoch ab. Das Preisgeld liegt bei umgerechnet etwa 315.000 Euro; die Preisträger müssen die Summe teilen.
Im Jahre 2010 wurde der austrobrasilianische Bischof Erwin Kräutler für seinen Einsatz für die Menschenrechte der Indios und die Erhaltung des tropischen Regenwaldes im Amazonas-Gebiet ausgezeichnet. Weitere Preisträger waren u.a. der aus Salzburg stammende Nationalökonom Leopold Kohr, Zukunftsforscher Robert Jungk, Friedensforscher Johan Galtung, Schriftstellerin Astrid Lindgren, Befreiungstheologe Leonardo Boff, Whistleblower Edward Snowden und zuletzt der Syrische Zivilschutz.
Quelle: kathpress