Franziskus lobt und bestärkt Kolumbiens Jugend
Papst Franziskus hat in einer immer wieder von Jubel unterbrochenen Ansprache an zehntausende Menschen auf der Plaza Bolivar in Bogota der Jugend Kolumbiens Mut zugesprochen, unbeirrt weiter am Frieden im Land zu arbeiten. "Ich bin sicher, dass in euch das notwendige Potenzial steckt, um das Land aufzubauen, von dem wir immer geträumt haben", sagte er am Donnerstagvormittag (Ortszeit) vor der Residenz des Erzbischofs, Kardinal Ruben Salazar Gomez. Junge Menschen seien fähig, "etwas sehr Schwieriges zu tun, nämlich zu verzeihen".
Immer wieder gab es Applaus des Publikums, das den gesamten Platz füllte. Der Papst wandte sich bei seiner aus einem Fenster heraus gehaltenen Ansprache, die deutlich länger dauerte als geplant, immer wieder auch in kurzen freien Einwürfen auf Spanisch an seine Zuhörer.
"Es ist bemerkenswert, wie ihr euch nicht von alten Geschichten einwickeln lasst", lobte Franziskus, "wie ihr verwundert schaut, wenn Erwachsene Vorfälle der Spaltung wiederholen, nur weil wir in unserem Groll verharren". Die wichtigste Botschaft aber sei, so der Papst: "Gott liebt euch ... und ermutigt euch, weiter den Frieden zu suchen und zu ersehnen, und zwar echten, dauerhaften Frieden."
Die Kraft, die Gesellschaft zum Besseren zu verändern, gebe ihnen Jesus Christus. Sein "Feuer der Liebe" reiche, um die ganze Welt zu entzünden. Dabei bewahrten sich junge Menschen ein Gespür, das Leiden anderer Menschen zu erkennen. "Helft uns Älteren, uns nicht an den Schmerz und an die Verlassenheit zu gewöhnen", sagte Franziskus. Allerdings erlebten auch schon Jugendliche, dass nicht alles schwarz und weiß sei, so Franziskus. Die Gefahr, dabei alles zu relativieren, bestehe nicht, wenn man den Schmerz leidender Menschen verstehe.
Am Schluss seiner Ansprache wandte sich der Papst an die Kolumbianer jedes Alters: "Mögen euch die Schwierigkeiten nicht niederdrücken, die Gewalt nicht entmutigen, das Böse nicht besiegen!"
Quelle: kathpress