"Verantwortliche Selbstbestimmung" fördern
Christliche Bildung orientiert sich an sozialen, religiösen und moralischen Werten und soll den Schülern zur Entwicklung einer "verantwortlicher Selbstbestimmung" verhelfen: Das hat die Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz beim Eröffnungstag für die 61 Direktoren katholischer Pflichtschulen im Bereich der Erzdiözese Wien dargelegt. Pinz lud die Schulleiter ein, sich an der Ausformung eines "spezifischen Profils katholischer Bildungseinrichtungen" zu beteiligen und "an den Schulen Kirche lebendig werden zu lassen", heißt es in einer Aussendung am Dienstag.
Das Schulamt, das seit 1. September die Bezeichnung "Erzbischöfliches Amt für Schule und Bildung" trägt, trägt als übergeordnete Behörde Verantwortung für 125 katholische Schulen in unterschiedlicher Trägerschaft, an denen im vergangenen Schuljahr 28.618 SchülerInnen unterrichtet wurden. Die Erzdiözese Wien ist im Rahmen der Schulstiftung und der Hochschulstiftung zudem Schulerhalter von 26 Schulen mit einer Vielzahl von Nachmittagsbetreuungsgruppen, sowie Träger von vier Kindergärten. Insgesamt nahm die Schüleranzahl an katholischen Schulen Österreichs zuletzt stetig zu und erreichte Schuljahr 2016/17 mit 72.412 Schülern einen neuen Höchststand.
Die katholische Kirche verwirkliche in ihrem Bildungs-Engagement den Auftrag, "die menschliche Entwicklung zu begleiten und Gesellschaft zu gestalten", sagte Pinz. Das katholische Schulwesen bereichere mit seiner großen pädagogischen Tradition die heimische Schullandschaft als bewusste "Kontrapunkte" zu jenem ökonomistischen Bildungsverständnis, welche die EU oder auch die OECD verträten. Durch ihr "Wachhalten der Frage nach Gott und dem Transzendenten" setzten sie zudem einen Gegentrend zur Privatisierung von Religion.
Von einer gezielten "Mischung von Tradition und Innovation" sowie einem "besonderen Blick auf den Menschen, die Welt und darüber hinaus" sprach beim Eröffnungstag Elisabeth Hartl, die Leiterin der Privatschulabteilung im Schulamt, mit Blick auf die katholischen Schulen. Sichtbar werde dies an den Standorten "durch einen verantwortungsbewussten Leistungsbegriff, ganzheitliche Begabtenförderung und ein wertschätzendes Miteinander".
Quelle: kathpress