Österreich spielt um die Plätze 9 bis 16
Österreich feiert Erfolge bei der Fußball-Weltmeisterschaft: Diese Aussage trifft zwar nicht für das Profi-Nationalteam des ÖFB zu, wohl aber für die österreichische Mannschaft beim "Homeless World Cup" vom 29. August bis 5. September in Oslo. Insgesamt 74 Nationen mit kickenden Obdachlosen, Flüchtlingen und ehemals Alkohol- oder Drogenabhängigen nehmen daran teil. Nach dem 2. Platz in der Vorrunde mit den Gegnern Bosnien, Schweden, Finnland, Polen sowie Dänemark und dem damit verbundenen Aufstieg unter die besten 24 Teams spielte das heimische Team gegen Peru, Indien, Portugal, Costa Rica und Titelverteidiger Mexiko. Der dabei erzielte vierte Platz bedeutet entscheidende Matches um die Plätze 9 bis 16, hieß es in einer Aussendung am Wochenende.
Neben sportlichen Erfolgen kämpfen die Teilnehmer um eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebenssituation: So stellt der mittlerweile jährliche Event einer soziale Straßenfußball-Weltmeisterschaft eine Möglichkeit dar, Menschen vom Rande der Gesellschaft wieder in deren Mitte zu führen und so Integration spielerisch zu ermöglichen, betonte der Grazer Caritas-Direktor Herbert Beiglböck vor der Abreise des Teams nach Norwegen. Die steirischen Caritas ist seit der Turnier-Premiere 2003 in Graz im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadt-Jahres organisatorisch verantwortlich für den Homeless World Cup.
Flankiert wird die WM u.a. auch durch weitere Caritas-Initiativen wie etwa die Initiativen "Goal" und "Goal on Tour", bei denen sozial-integrative Fußball-Projekte in ganz Österreich unterstützt werden und ehemaligen Spielern des Nationalteams etwa eine Ausbildung zum Fußballtrainer ermöglicht wird.
Die acht Spieler des Teams "rot-weiß-rot" kommen aus sozialen Projekten für Alkohol- und Drogensüchtige, zudem sind auch Asylwerber aus Afghanistan und Syrien dabei. Als Teamchef fungierte der frühere Nationalteamspieler Gilbert Prilasnig.
Unterstützt wird das Turnier auch vom Österreichischen Fußballbund. ÖFB-Präsident Leo Windtner sprach von einem "Leuchtturmprojekt", das verdeutliche, "dass Fußball Brücken schlagen und Grenzen überwinden kann - über soziale, ethische und religiöse Grenzen hinweg". (Informationen www.homelessworldcup.at)
Quelle: kathpress