Schulen der Erzdiözese Wien starten am Montag mit Neuerungen
Die Schulen der Erzdiözese Wien starten am Montag mit Neuerungen ins Unterrichtsjahr 2017/18. Die Leiterin des Erzbischöflichen Amts für Schule und Bildung, Andrea Pinz, betont, dass das besondere Profil christlicher Bildungseinrichtungen geschärft werden soll.
So ist Diözesanjugendseelsorger Michael Scharf ab September auch für die schulpastoralen Angebote zuständig und widmet sich mit einem Team der zukunftsorientierten Konzeptarbeit. Schulpastoral sei kirchlicher Dienst an den jungen Menschen und somit wichtiger Bestandteil von Leben und Lernen an katholischen Schulen. Das betreffe das pädagogische Denken und Handeln ebenso wie den Umgang miteinander. Schulpastoral fördere den wichtigen Aspekt der Persönlichkeitsbildung und biete einen zusätzlichen Raum, wo sich kulturelle und religiöse Unterschiede begegnen können, so Pinz.
Jugendseelsorger Scharf soll laut Pinz vor allem die Standorte Sacré Coeur Pressbaum und den Schulcampus Antonigasse begleiten. In der praktischen Umsetzung umfasse Schulpastoral regelmäßige Schulgottesdienste, Morgengebete, karitatives Engagement und soziale Projekte, spirituelle Rituale aber auch Seelsorge und Lebenshilfe.
Michael Scharf ist Priester, Mediator und Lebens- und Sozialberater. Sein Ziel ist es, neben dem fixen schulpastoralen Angebot eine einfache, niederschwellige Erreichbarkeit zu eröffnen: "Ich möchte Begegnungsräume schaffen und vor Ort präsent sein. Kinder und Jugendliche stehen heute vor vielen Herausforderungen, haben viele Fragen. Da ist es gut, wenn jemand da ist und zuhört und einen Austausch außerhalb des Lehrerkollegiums bieten kann. Ich möchte ein vertraulicher und kompetenter Ansprechpartner sein für alle Kinder und Jugendlichen, deren Eltern und alle Lehrenden. Egal, ob es um Lebens- oder Glaubensfragen geht oder ich in persönlichen Krisen und Notfällen vermittle", betont er gegenüber dem Diözesanpressedienst.
Pinz erinnert, für viele Schülerinnen und Schüler seien die Bildungseinrichtungen oft die wichtigsten Begegnungsorte mit Kirche: "Schulpastoral und das Kennenlernen von Menschen, die aus ihrer Verwurzelung im Glauben heraus leben, sehe ich als Chance, dass das eigene Menschsein der Kinder und Jugendlichen an Tiefe gewinnt und sie Antworten auf die vielen Herausforderungen unserer Zeit finden. Das zeichnet unsere diözesanen Schulen aus: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und alle an den Standorten Tätigen übernehmen Verantwortung füreinander und machen die kirchliche Gemeinschaft an ihrem Arbeitsplatz lebendig."
Neuer musikalischer Zweig am Standort Hollabrunn
Das Erzbischöfliche Gymnasium Hollabrunn startet mit dem Schuljahr 2018/19 einen Musikschwerpunkt ab der ersten Klasse, der durch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Musikschulen auf die regionalen Bedürfnisse eingeht. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Im Musikzweig steht die Entfaltung der musikalischen Begabung im Mittelpunkt. Vier Stunden Musik pro Woche, Musiktheorie und Gehörschulung sowie schulübergreifende Projekte und Kooperationen bieten musikalisch begabten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Talente in der Schule weiterzuentwickeln.
Der bestehende Zweig Humanpsychologie und Humanbiologie wird mit dem Schuljahr 2018/19 bereits ab den ersten Klassen geführt. Hier geht es in Verknüpfung der Fächer Biologie und Psychologie um die Auseinandersetzung mit dem Menschsein, die Entwicklung eines positiven Selbstbildes und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt.
Erste Europaklasse für Volksschule Sacré Coeur Wien
Die Private Volksschule Sacré Coeur Wien startet zu Schulbeginn die erste Europaklasse, nachdem sich das Konzept am Gymnasium Sacré Coeur über Jahre zu einem Erfolgsmodell entwickelt hat, das Wien weit vorbildhaft ist. Bereits ab der ersten Klasse Volksschule wird nun täglich eine Stunde gemeinsam mit einem englischsprachigen Native-Speaker unterrichtet.
Mit 1. September 2017 zählt auch das Bildungszentrum Lacknergasse mit Kindergarten, Volksschule und Neuer Mittelschule zu den Privatschulen der Erzdiözese. Es wurde 1885 im 18. Wiener Gemeindebezirk gegründet. Aktuell besuchen rund 300 Kinder und Jugendliche die drei Bildungseinrichtungen am Standort. Schulamtsleiterin Pinz erklärt: "Uns ist es wichtig, an den bestehenden Traditionen anzuknüpfen und auf dieser Grundlage eine zeitgemäße, an den vielfältigen Potenzialen der jungen Menschen orientierte Schule der Zukunft zu gestalten."
Die Privatschulen der Erzdiözese Wien und die Hochschulstiftung führen damit ab 1. September 2017 in Wien und Niederösterreich insgesamt vier Kindergärten und 26 Schulen an 14 Standorten, in denen 8.000 Kinder ganzheitlich auf ihrem Bildungsweg begleitet werden.
Quelle: kathpress