Schönborn weist auf Verbindendes der religiösen Feste hin
Kardinal Christoph Schönborn hat das Verbindende der religiösen Feste hervorgehoben. Das am Freitag gefeierte muslimische Opferfest weise auf Abraham als den gemeinsamen Stammvater von Juden, Christen und Muslime. Das höchste Fest im Islam sei ein guter Anlass, "die spirituellen Reichtümer der anderen zu entdecken", schrieb der Wiener Erzbischof in seiner Kolumne der Gratiszeitung "Heute". Allen Muslimen wünschte er ein "frohes und gesegnetes Fest".
Ein Lehrmeister sei Abrahams vor allem aufgrund seines Gottvertrauens, legte Schönborn dar. "Was du besitzt, hast du von Gott. Sei also großzügig, freigiebig, gastfreundlich. Denn vor Gott sind wir Menschen alle gleich", laute die Botschaft des Stammvaters, von dem sowohl die Bibel berichtet wie auch der Koran. Abrahams Vertrauen in Gott sei so weit gegangen, dass er bereit gewesen sei, ihm sogar seinen eigenen Sohn hinzugeben. "Gott will aber nicht, dass der Sohn geopfert wird, sondern dass Abraham ihm ganz vertraut", so der Kardinal.
Das Opferfest werde mit Freude gefeiert, hob Schönborn hervor. Die islamische Tradition zu diesem Anlass sei ein "Reichtum". "Das Haus wird gesäubert und geschmückt, man trägt festliche Kleidung, besucht Verwandte und Freunde, lädt sie zum Essen ein. Viele teilen ihr Festmahl mit andersgläubigen Nachbarn. Auch Arme werden mit Gaben beschenkt", würdigte der Erzbischof.
Quelle: kathpress