Katholischer Familienverband sagt Teilnahme an "Oma-Revolte" ab
Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) hat seine Zusage, die sogenannte "Oma-Revolte" bei einer Demonstration am Freitagnachmittag auf dem Wiener Heldenplatz zu unterstützen, kurz vor der Veranstaltung zurückgezogen. Davor war bekannt geworden, dass Initiatorin Gertraud Burtscher in der Vergangenheit rechtsextremen politischen Bewegungen angehörte und als solche auch im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) aufscheint. Auch Vertreter von SPÖ, ÖVP und Grünen sagten daraufhin ihre Teilnahme an der Kundgebung ab. KFÖ-Präsident Trendl erklärte dazu jedoch gegenüber "Kathpress", es gelte das "100-prozentig berechtigte Anliegen" von der Person Burtschers zu trennen.
Die Kritik der 74-jährigen, siebenfachen Mutter an der Nicht-Berücksichtigung familiärer Tätigkeiten bei pensionierten Frauen teile auch der Familienverband. Trendl erinnerte daran, dass im Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) alljährlich eine Milliarde zu genau diesem Zweck in die Pensionskassen fließen - ohne dass ältere Betroffene bisher davon profitieren. Das sei unfair gegenüber Frauen, die wegen der Erziehung ihrer Kinder keinen eigenen Pensionsanspruch erwarben, aber dennoch wesentlich zur Erfüllung des Generationenvertrags beigetragen hätten. Diese Mütter vom Versicherungssystem auszuschließen sei ungerecht und gehöre geändert - etwa durch einen aufgeschlagenen kleinen Pauschalbetrag pro Kind, riet Trendl. Es gehe um eine Verbesserung der Lebensumstände für ältere Mütter, so der Familienverband.
Quelle: kathpress