Patroziniumsfest in Mariazell im Gedenken an Papstbesuch 2007
Das diesjährige Patroziniumsfest der Mariazeller Basilika am 8. September steht ganz im Zeichen des Besuches von Papst Benedikt XVI. vor genau zehn Jahren im wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs. Die Festmesse um 10 Uhr leitet der Abt von St. Lambrecht, Benedikt Plank, für die musikalische Gestaltung sorgt Musica Sacra Lockenhaus, deren künstlerischer Schwerpunkt die liturgische wie konzertante Aufführung von Kirchenmusik ist.
Die Feierlichkeiten in Mariazell beginnen bereits am Vorabend: Nach einem Rosenkranzgebet um 18 Uhr und der Vorabendmesse begeben sich die Gläubigen auf die traditionelle Lichterprozession ab 20 Uhr durch die Straßen der obersteirischen Gemeinde. Dabei werden die Pilger mit der Gnadenstatue gesegnet, gaben die für den Wallfahrtsort zuständigen Benediktiner bekannt. Am darauffolgenden Freitag, 8. September, sind außer der Festmesse weitere Eucharistiefeiern um 8 Uhr, 11.30, 15 und 18.30 Uhr angesetzt, weiters eine Vesper um 17.30 und ein Rosenkranz um 18 Uhr.
Jährlich am 8. September feiert die katholische Kirche das Fest Mariä Geburt - in Mariazell ist an diesem Tag traditionell das Patroziniumsfest, zu dessen Anlass 2007 Papst Benedikt XVI. nach Österreich kam. Damals wurde auch das 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell begangen.
Mariä Geburt ist eines von vier großen Marienfesten; es wird neun Monate nach dem Hochfest Mariä Empfängnis am 8. Dezember gefeiert. Bereits seit dem 6. Jahrhundert feiert die kirchliche Liturgie diesen "Kleinen Frauentag" - auf Basis der Glaubensüberzeugung, dass die Mutter Jesu ohne Erbsünde geboren wurde. Nach einer Verbreitung in der Ostkirche nannte Papst Sergius I. (687-701) den 8. September als eines der vier in Rom gefeierten Marienfeste - neben Mariä Verkündigung, Begegnung (Lichtmess) und Aufnahme in den Himmel. Allgemeine Verbreitung fand das Fest im 11. Jahrhundert.
Patrozinium bezeichnet das Hochfest, an dem die oder der Heilige gefeiert wird, dem eine Kirche geweiht ist.
Mariazeller Fest am 2. September im Stephansdom
Das traditionelle Wiener Mariazeller Fest geht dem Patrozinium voran. Der emeritierte Diözesanbischof von Linz, Ludwig Schwarz, fungiert am Samstag, 2. September, um 17 Uhr als Hauptzelebrant bei dem Fest im Wiener Stephansdom.
Es beginnt mit dem Festgeläute und dem feierlichen Einzug der Stephaner Kopie der Gnadenstatue. Den Mariazeller Bittrufen folgt die Lichterprozession durch den Dom und das Pontifikalamt "Unsere Liebe Frau von Mariazell". Im Anschluss an die Messfeier kann der Einzelsegen mit Berührung der Gnadenstatue empfangen werden.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst mit der Festmesse in C von Robert Führer, einem Hauptvertreter der Böhmischen Schule, die nach dem Vorbild der Wiener Klassik zahlreiche Werke im Stil von Haydn und Mozart hervorgebracht hat. Zudem erklingt das bekannte "Ave Maria" von Luigi Cherubini, der als Komponist auch in Wien tätig war und dessen 175. Todestages in diesem Jahr gedacht wird.
Der Wiener Stephansdom ist mit der Verehrung der Mariazeller Muttergottes seit langem verbunden. Von hier nahm das Pilgerwesen von Wien nach Mariazell vor bald 400 Jahren seinen Anfang, von hier bildeten sich auch die späteren Mariazeller Prozessionsvereine der Wiener Pfarren aus. Um die Verehrung der Mariazeller Muttergottes in der Domkirche weiter zu ermöglichen und jenen, denen eine Reise nach Mariazell nicht möglich ist, wenigstens atmosphärisch den Gnadenort nahezubringen, gibt es seit 2006 jährlich ein Mariazeller Fest im Stephansdom, an dem auch die traditionellen Wiener Wallfahrtsverbände teilnehmen.
Quelle: kathpress