Gesundheitspolitik erfordert Schwangerenberatung
Dass Ministerin Pamela Rendi-Wagner zuletzt die Bedeutung von "Frühen Hilfen" für die Kindergesundheit betont habe und hier einen besonderen Schwerpunkt setzen will, hat die "Aktion Leben" begrüßt. "Lange Zeit wurde in der Gesundheitspolitik unterschätzt, welch nachhaltigen gesundheitlichen Wert Begleitung und Entlastung schon in der Schwangerschaft für die Kinder und die Eltern haben", wies Generalsekretärin Martina Kronthaler hin. Demgemäß dürfe die Politik die Schwangerenberatung als "erste und wichtigste" Frühe Hilfe nicht länger vernachlässigen.
Die in diesem Bereich tätigen Institutionen kämpften jedoch mit sehr begrenzten Ressourcen, erklärte Kronthaler. Viele schwangere Frauen und betroffene Familien würden "gar nicht oder zu wenig über die bestehenden Angebote informiert", Werbung für Schwangerenberatung scheitere oft am politischen Willen und am Geld. "Wir wünschen uns von der Gesundheitsministerin, dass sie die Expertise der erfahrenen Fachleute in dem Bereich nützt", teilte die "Aktion Leben"-Generalsekretärin mit.
Der überparteiliche und überkonfessionelle Verein "Aktion Leben" setze heuer gemeinsam mit dem Familienministerium einen "weiteren wichtigen Schritt zur Qualitätssteigerung" des Angebotes. Im September starte zum zweiten Mal eine Weiterbildung in vorgeburtlicher Beziehungsförderung für Menschen, die professionell mit schwangeren Frauen arbeiten.
Diese intensive Form der Schwangerenbegleitung, die dem Aufbau einer tragfähigen Bindung zwischen Mutter, Vater und Kind dient, habe sich in Deutschland und der Schweiz als Gesundheitsprävention sehr bewährt. "Wir wollen damit den einzigen Kritikpunkt an dieser höchst wirksamen Beziehungsarbeit beseitigen, dass nämlich zu wenige ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen", erklärte Kronthaler. Die "Aktion Leben" werde sich zudem dafür einsetzen, dass alle schwangeren Frauen in Österreich diese Begleitung über den Mutter-Kind-Pass in Anspruch nehmen können.
(Infos: www.aktionleben.at/site/beratenhelfen)
Quelle: kathpress