Bewahrung der Schöpfung ist "zutiefst spirituelles Anliegen"
Umweltschutz und Kampf gegen die Erderwärmung ist "nicht nur eine Aufgabe für NaturschützerInnen und Öko-Freaks, sondern ein zutiefst spirituelles Anliegen": Darauf wies die Innsbrucker Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb im Hinblick auf den "Schöpfungstag" am 1. September hin und nannte als Argument: "Wir haben nur diese eine Welt." Ein gutes Leben für alle Menschen jetzt und auch in Zukunft sei möglich. "Dazu müssen wir das Ganze in den Blick nehmen", appellierte Rathgeb in ihrer Aussendung am Dienstag. "Denn Frieden und Gerechtigkeit sind eng mit der Bewahrung der Schöpfung verbunden."
Für die Diözese Innsbruck kündigte Rathgeb "ein deutliches Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung" an. Fachleute erarbeiteten gerade eine Nachhaltigkeits-Strategie, die im Herbst zur Diskussion gestellt und soll im November verabschiedet werden soll. Die Diözese wolle damit ihrer Verantwortung nachkommen und zugleich eine Vereinbarung der Bischofskonferenz umsetzen. "Wir alle spüren erste Auswirkungen des Klimawandels", sagte die Seelsorgeamtsleiterin: Stürme und Niederschläge würden heftiger, Steinschlag-Ereignisse häuften sich, die Gletscher gingen zurück. Andere Regionen der Erde kämpften mit katastrophaler Dürre oder dem ansteigenden Meeresspiegel, so Rathgeb. Das Ziel der 2-Grad-Beschränkung der Erderwärmung lasse sich dann erreichen, "wenn wir alle einen Beitrag leisten".
In allen Diözesen Österreichs wird seit 2015 die fünfwöchige "Schöpfungszeit" begangen. Sie startet am 1. September, dem "Schöpfungstag", und reicht hin bis zum 4. Oktober, dem Festtag des Heiligen Franz von Assisi. In dieser Zeit soll mit ökumenischen Gottesdiensten, Andachten, Gebeten und aktivierenden Projekten nicht nur die Schöpfung gefeiert werden. Es soll auch an die besondere Verantwortung zu deren Schutz erinnert werden, vor allem in den Bereichen Konsum, Ernährung und Mobilität.
"Essbare Stadt" und "Gebet für Mutter Erde"
Für die Diözese Innsbruck machte Elisabeth Rathgeb auf zwei Veranstaltungen besonders aufmerksam: Unter dem Titel "Essbare Stadt - innerstädtisches Grün an der Sill" findet eine Exkursion mit Claudia Salcher vom "feld verein" entlang des Inn-Zuflusses statt, die den Blick auf das Grün und dessen Artenvielfalt öffnen soll. Bäume, Sträucher und Wiesen böten nicht nur Erholungsraum für Mensch und Tier, sondern "im Laufe des Jahreszyklus auch unterschiedliche leckere Zutaten", heißt es in der Ankündigung. Treffpunkt ist am 22. September um 15 Uhr am Sillradweg bei der Kreuzung Kärtnerstraße und Prinz-Eugen-Straße in Innsbruck (Anmeldung bis 19. September 2017 unter hdb.kurse@dibk.at).
Zu einem gemeinsamen "Gebet für Mutter Erde" kommen Vertreter der christlichen Kirchen am 3. Oktober um 18 Uhr in der Jesuitenkirche Innsbruck (Karl-Rahner-Platz) zusammen. Dabei bringen sie vereint auch ihre Sorge um das "gemeinsame Haus" zum Ausdruck.
Quelle: kathpress