Auch Klöster erinnern an die "großen Töchter"
In den heimischen Stiften und Klöstern geht es am "Tag des Denkmals" am 24. September vor allem um Frauen: Zum 300. Geburtstag von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) lädt die Tourismusvereinigung "Klösterreich" zu zahlreichen Sonderführungen und "kulturgeschichtlichen Erlebnisreisen". Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag zur europäischen Initiative der European Heritage Days (EHD) und die einzige Großveranstaltung für das materielle Kulturerbe in Österreich. Gemeinsames Motto ist heuer österreichweit "Heimat großer Töchter".
Das Stift Altenburg lädt zu einer Reise "auf den Spuren der Klosterstifterin Hildburg von Poigen". Dieser Frau verdankt das Waldviertler Kloster seine Gründung: Die "nobilissima domina" Hildburg, Witwe des Grafen Gebhard von Poigen-Rebgau, ließ schließlich 1144 auf ihrem Gutsbesitz in Altenburg eine Mönchszelle nach der Regel des Heiligen Benedikt erbauen und übergab diese an die erste Mönchsgemeinschaft. Mit der Billigung dieser Stiftung durch den Passauer Bischof begann das klösterlichen Lebens in Altenburg. (www.stift-altenburg.at).
Um die Jahresregentin Maria Theresia geht es im Stift Klosterneuburg, in dem am 24. September die Kuratorenführung "Kirche - Kloster - Kaiserin. Maria Theresia und das sakrale Österreich" stattfindet. Auch die Jahresausstellung 2017 des Klosters ist der kirchlichen Kultur der Epoche Maria Theresias gewidmet, mit der Textilkunst als besonderem Schwerpunkt, zumal im gesamten Bereich der österreichisch-ungarischen Monarchie sakrale Textilien auf Stiftungen Maria Theresias zurückgehen. Die erhaltenen Textilien "zählen durchwegs zum Besten, was die barocke Textilkunst hervorgebracht hat". (www.stift-klosterneuburg.at)
Auch im Stift St. Florian kann man sich auf die Spuren Maria Theresias begeben, die das Kloster am 26. Juni 1743 besuchte. Die Ereignisse dieses Aufenthalts wurden in einem noch unveröffentlichten Dokument, das im Stiftsarchiv aufbewahrt wird, genau aufgezeichnet. Der Rundgang am Tag des Denkmals führt anhand dieses Protokolls auf den Spuren Maria Theresias zu den Sehenswürdigkeiten des Stifts, unter anderem durch die Kaiserzimmer und zum Marmorsaal. (www.stift-st-florian.at)
Noch einmal Maria Theresia gibt es in Stift Zwettl, wo Interessierte beim Rundgang die Bibliothek mit der Sonderausstellung "Melchior und die Kaiserin" sowie auch das nur am 24. September geöffnete "Gartenzimmer" zu sehen bekommen. Das 1778 vom Zwettler Abt Rayner II. Sigl eingerichtete Sommerzimmer hat gemalte Wände, die sich sich in weite Landschaften öffnen und dabei heimische Fauna mit Tieren exotischer Weltgegenden bunt vermischen. Vergleichbar wie beim Schönbrunner Bergl-Zimmer finden sich hier kämpfende Rehböcke und ein Enten belauernder Fuchs ebenso wie Äffchen und Elefanten. (www.stift-zwettl.at)
Historische Gartenarchitektur wird im Stift Kremsmünster geboten: Mit dem Guntherdenkmal, der Moschee und dem Feigenhaus besitzt Kremsmünster drei kulturhistorisch wichtige Bauwerke aus dem 17. Jahrhundert, die jeweils Teil der Gartengestaltung waren. Diese sowie das Wasserparterre im großen Fischbehälter werden am Tag des Denkmals den interessierten gezeigt. (https://stift-kremsmuenster.net)
Auch durch Österreichs größte mittelalterliche Klosteranlage kann man sich am Tag des Denkmals führen lassen: Das 1202 gegründete Stift Lilienfeld gehört zu den überregional bedeutendsten und am besten erhaltenen Zisterzienserklöstern Österreichs. Zentrum bildet die große romanisch-frühgotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, während der barocke Hauptraum der Bibliothek um 1700 geschaffen wurde. Auch die wertvollste Handschrift des Klosters, die "Concordantiae Caritatis" des Abtes Ulrich von Lilienfeld, bekommen Besucher zu sehen. (www.stift-lilienfeld.at)
(Weitere Informationen: www.kloesterreich.at)
Quelle: kathpress