Religionslehrer starten ökumenisch in neues Schuljahr
Ganz im Zeichen der Ökumene und von 500 Jahre Reformation steht heuer die Tagung "Sommer.Bildung" der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) der Diözese Graz-Seckau, mit der steirische Religionslehrer aller Schultypen alljährlich ins neue Schuljahr starten. Unter dem Leitwort des Reformationsjubiläums "Freiheit und Verantwortung" treffen sich vom 4. bis 6. September erstmals katholische und evangelische Religionspädagogen gemeinsam mit dem Ziel, "die Aktualität und Notwendigkeit religiöser Bildung und die Aufgabe schulischen Religionsunterrichts in Zeiten pluraler postmoderner Lebenswelten unter ökumenischer Perspektive zu reflektieren", wie es in einer Ankündigung der Diözese heißt.
Das Hauptreferat am 4. September wird vom evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker zum Thema "Reformation und Bildung" gehalten. Der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa wird die grundlegende Neugestaltung des Bildungsbegriffes durch die Reformation darlegen. Die Bibelübersetzung in die Landessprachen wird dabei ebenso beleuchtet wie die bis in heutige Bildungsfragen wirkende Impulse der Reformation. Insgesamt 28 Vorträge und Workshops mit katholischen und evangelischen Referenten werden den rund 850 erwarteten Teilnahmen geboten.
Die "Sommer.Bildung" wurde bisher in nunmehr 40-jähriger Tradition jährlich in der letzten Ferienwoche für katholische Religionslehrer veranstaltet. Im Gedenken an die Reformation "und ihre Bedeutung für die Weiterentwicklung aller christlichen Kirchen" werde die Tagung heuer im "Augustinum", dem Bischöflichen Zentrum für Bildung und Berufung, erstmals ökumenisch durchgeführt, teilte die Diözese mit. Veranstalter sind das Institut für Religionspädagogik und Katechetik an der KPH Graz gemeinsam mit der Abteilung für evangelische Religionspädagogik an der KPH Wien/Krems.
Fortsetzung bis ins Jahr 2020
Die Fortbildungsveranstaltung leitet einen dreijährigen Zyklus ein, hieß es weiter. Themen der nächstfolgenden "Sommer.Bildungen" werden "Identität und Offenheit - 800 Jahre Katholische Kirche in der Steiermark" (2018) anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums der Diözese Graz-Seckau sowie "Auftrag und Erneuerung - Religion(en) in pluraler Gesellschaft" (2019) sein. Abgeschlossen soll der Zyklus durch mehrtägige spirituelle Fortbildungen in der letzten Ferienwoche im Jahr 2020 werden.
Die Steiermark gilt als ökumenische "Musterregion". Erst kürzlich fand eine Reise des steirischen "Sonntagsblattes" in das Mutterland der Reformation statt, an der u.a. Bischof Wilhelm Krautwaschl und der steirische Superintendent Hermann Miklas teilnahmen.
Quelle: kathpress