Europa trägt Verantwortung für Afrika
An Europas Verantwortung Afrika gegenüber hat der neue Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria, Bruder Günter Mayer, erinnert. "Auch wir in Europa tragen Verantwortung für Afrika. Wir können nicht jahrelang die Ressourcen vom Kontinent nehmen und dann, wenn von uns ein Beitrag verlangt wird, speziell den jungen Menschen auf die Beine zu helfen, sagen, nein, das geht uns nichts an", so der Salesianerbruder in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Mayer war selber jahrelang als Missionar in Afrika tätig.
Das Leben vieler Jugendlicher sei in Afrika geprägt von Armut und Perspektivenlosigkeit. Es fehle an Bildungsmöglichkeiten, Trinkwasser, Verkehrswegen und medizinischer Versorgung. Um ihnen einen Weg aus der Armut zu ermöglichen, betreiben die Salesianer Don Boscos in vielen afrikanischen Ländern Ausbildungsstätten. Dort bilden sie Tischler, Schlosser, Maurer, EDV-Experten oder Automechaniker aus. "Damit können wir am besten die jungen Menschen fördern", so Bruder Günter.
Eine gute Ausbildung sei, so der Salesianerbruder, auch der sicherste Weg, um Jugendliche von der Flucht nach Europa abzuhalten. "Kein Jugendlicher, der bei uns eine Ausbildung erhielt, ging nach Europa." Schließlich sei die Flüchtlingsproblematik "nicht auf dem Boot, sondern nur auf dem afrikanischen Kontinent" lösbar.
Mayer plädierte außerdem, in die Wirtschaft zu investieren; "denn die Rohstoffe, die Produktion und die Wertschöpfung sollen im Land oder auf dem Kontinent bleiben", betonte der Ordensmann. Dann erhielten die Menschen auch Arbeit.
Wesentlich verändert habe sich auch das Verständnis von Mission. "Früher bedeutet es, wir gehen in ein Entwicklungsland und verkünden das Evangelium". Das sei auch heute noch gültig, müsse aber in einem größeren Zusammenhang gesehen werden. Es gehe auch um das Schaffen von Strukturen im Sozial-, im Gesundheitsbereich, in der Ausbildung. "In diesen Feldern wirken Menschen im missionarischen Einsatz."
Quelle: kathpress