Zsifkovics in Fatima: Christen müssen Friedensboten sein
Christen müssen "Brückenbauer und Friedensboten" sein. Das hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics betont. Er steht derzeit der burgenländischen Diözesanwallfahrt nach Fatima vor. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Marienerscheinungen in Fatima pilgern zahlreiche Gläubige gemeinsam mit ihrem Diözesanbischof zum bedeutendsten Wallfahrtsort Portugals. "Die Friedensbotschaft von Fatima ist heute genauso aktuell wie vor 100 Jahren", so Bischof Zsifkovics im Rahmen einer Messfeier in der Cova da Iria an der Erscheinungskapelle von Fatima.
"Fatima ist eine große Einladung und Ermutigung an uns alle, als Christen Friedensboten zu sein", sagte der Bischof wörtlich in seiner Predigt. Die Einladung, für den Frieden in der Welt zu beten, habe an Aktualität nicht das Geringste eingebüßt.
Die gegenwärtige Situation sei durchaus mit jener von 1917 vergleichbar, so der Bischof: "Kriege, Hungersnöte, Flüchtende, Vertriebene, Verfolgte sowie Naturkatastrophen, Hass und Terror erschüttern die Welt. Dazu kommen noch die seelischen Nöte des modernen Menschen, auch unsere ganz persönlichen Nöte."
Das Gebet für den Frieden sei gerade inmitten der weltlichen Turbulenzen ein starkes Zeichen dafür, dass "Christen auch heute Lichtträger, Brückenbauer und Friedensboten sein wollen". Ausdrücklich betonte der Bischof die Bedeutung des Gebets als "unsere Verbindung und Vereinigung mit Gott, als eine Art "Himmelsleiter" im dialogisch-vertrauensvollen Hinwenden zu Gott.
Botschaft der Umkehr und Versöhnung
Das Heiligtum von Fatima vermittle zugleich die Botschaft, dass Umkehr im Leben immer möglich sei. Eine "zweite Taufe" und damit "ein Wieder-Anfangen und Versöhnen mit Gott und dem Nächsten" sei ein Geschenk, dessen sich Christen stets aufs Neue bewusst werden müssten, wie Bischof Zsifkovics hervorhob. "Schließlich erinnert uns die Statue Unserer Lieben Frau von Fatima daran, dass das Leben und der Glaube selbst ein großes Geschenk sind, wofür wir dankbar sein sollten. Denn alles, was ich bin, bin ich durch einen anderen, nicht durch mich selbst. Das Leben in seiner Kostbarkeit ist kein verfügbares Ding, sondern eine Gabe, ein Geschenk."
Aber nicht nur mit ihren Freuden und Hoffnungen, auch mit ihren Sorgen und Leiden würden Menschen aus allen Teilen der Welt zum Heiligtum von Fatima pilgern. Großes Sinnbild für das "fürbittende Einstehen Mariens für andere" sei die Krone am Haupt der Statue von Fatima, die jene Kugel birgt, die Papst Johannes Paul II. beim Attentat am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom getroffen und schwer verletzt hat. Es war der ausdrückliche Wunsch des Papstes, dass diese Kugel in die Krone der Gnadenstatue eingearbeitet werden sollte - aus Dankbarkeit, das Attentat überlebt zu haben. "Diese Krone erinnert uns alle an das große Geschenk des Lebens, dem wir mit Dankbarkeit, mit Achtung, Anerkennung und Achtsamkeit begegnen sollen", so Bischof Zsifkovics.
Besuch der Erscheinungskapelle
Die Eisenstädter Pilgerreise startete am Mittwoch, als es nach dem Flug von Wien nach Lissabon gleich nach Fatima ging. Am Abend standen ein Besuch der Erscheinungskapelle als dem Herzstück des Wallfahrtsortes mit der Statue "Unserer Lieben Frau", die Teilnahme am Rosenkranzgebet und an der anschließenden Lichterprozession auf dem Programm. Am Donnerstag feierten die burgenländischen Pilger die Messe an der Erscheinungskapelle und besuchten u.a. Aljustrel, den Geburtsort der drei Seherkinder.
Am Freitag wird die Pilgergruppe die Messe an der Auferstehungskapelle feiern und anschließend zum berühmten ehemaligen Dominikanerkloster von Batalha, einem UNESCO-Weltkulturerbe, fahren. Am Samstag steht eine Fahrt nach Alcobaca mit einer Messe in der königlichen Abtei von Alcobaca, seit 1989 ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, auf dem Programm. Am Sonntag, dem letzten Tag der Pilgerreise, steht schließlich noch eine Messfeier im Hieronymus-Kloster in Lissabon auf dem Programm.
Quelle: kathpress