Europäisches Forum Alpbach heuer über "Konflikt und Kooperation"
Einen breiten Themen-Mix unter dem Generalmotto "Konflikt und Kooperation" bietet heuer das "Europäische Forum Alpbach". Dazu stehen 20 wissenschaftliche Seminare, geleitet von renommierten Wissenschaftern, und über 200 Plenardiskussionen und "Breakout Sessions" zum Generalthema auf dem Programm. Insgesamt werden 5.000 Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur bei dem internationalen Kongress in den Tiroler Bergen erwartet. Als inhaltliche Schwerpunkte sind die Stärkung von Demokratie und Wissenschaft, der Vorstoß der künstlichen Intelligenz sowie "soziale und ökologische Innovationen" angekündigt.
Auch für religiös Interessierte finden sich zahlreiche Aspekte; ein Höhepunkt wird ein "Treffen der Religionen" am 21. August sein, bei dem sich Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften über die Verantwortung der Religionen für nachhaltige Entwicklung austauschen. Ihre Teilnahme zugesagt haben u.a. der aus Argentinien stammende Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo, der Vizepräsident der Konferenz Europäischer Kirchen (CEC), Emmanuel Adamakis, und der britische Rabbiner David Rosen - er ist jüdisches Direktoriumsmitglied beim Wiener König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog.
Einen weiteren ausdrücklich religiösen Akzent beim Forum Alpbach bilden erneut die "interreligiösen Morgenbetrachtungen", die jeweils das tägliche Vortrags- und Seminarprogramm eröffnen: Sie werden u.a. vom Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz, vom evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker, weiteren Vertretern der christlichen Kirchen sowie des Judentums und des Islams gestaltet. Eröffnet wird die Reihe am 18. August vom muslimischen Ehepaar Carla Amina und Tarafa Baghajati.
Breite Themenpalette
Wissenschaftliches Herzstück des Europäischen Forums Alpbach ist die Seminarwoche zum Auftakt vom 16. bis 22. August, die Problemstellungen interdisziplinär betrachten soll. So lädt das vom wissenschaftlichen Kuratorium unter der Leitung von Ex-Minister Caspar Einem zusammengestellte Programm heuer beispielsweise ein, mit Naturwissenschaftlern dem Klimawandel auf den Grund zu gehen, mit Informatikern die ethischen Grenzen der künstlichen Intelligenz abzustecken oder über "ethisches Handeln als neues Wirtschaftsparadigma" zu diskutieren.
"Was braucht es, um Wandel im Gesundheits- und Sozialbereich zu unterstützen?" Dieser Fragestellung im Rahmen der Gesundheitsgespräche am 22. August widmet sich u.a. Alexander Bodmann, Geschäftsführer der Caritas Wien sowie Schatzmeister der Caritas Internationalis, im Rahmen einer Arbeitsgruppe. Die Expertise einer Fachfrau aus dem kirchlichen Bereich ist auch bei einer Diskussion zum Thema "Grundeinkommen oder Sozialstaat?" am 30. August gefragt: Margit Appel, Politikwissenschaftlerin bei der Katholischen Sozialakademie Österreichs, ist seit langem mit der Idee eines von Erwerbsarbeit unabhängigen Grundeinkommens befasst.
Das Europäische Forum Alpbach ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Seit 1945 widmet sich das anfänglich noch als "Internationale Hochschulwochen" bezeichnete Forum aktuellen europäischen Fragestellungen. Ziel ist u.a. die Förderung des internationalen Dialogs und die "Weiterentwicklung des europäischen Integrationsprojekts" wie die Veranstalter auf ihrer Website www.alpbach.org erklären. Seit 2012 gestaltet der frühere EU-Kommissar Franz Fischler als Präsident gemeinsam mit vier VizepräsidentInnen die Ausrichtung und Strategie des Vereins und des gleichnamigen Europäischen Forums Alpbach. (Programm: https://www.alpbach.org/de)
Quelle: kathpress