Bischof Küng ruft zu mehr Engagement auf und mahnt Politik
Zu noch mehr Engagement im Bereich des Lebensschutzes hat der St. Pöltner Bischof Klaus Küng aufgerufen. Er stand am Sonntagvormittag einem Gottesdienst im Rahmen der atuellen "Pro Life Tour" in der niederösterreichischen Wallfahrtskirche Maria Schutz vor. Zwei Wochen lang, von 5. bis 20. August, ziehen hunderte Jugendliche zu Fuß von Graz nach Wien, um "eine gemeinsame Vision wahr werden zu lassen: ein Österreich, in dem Kinder geschützt sind, Frauen unterstützt werden und Abtreibung sich erübrigt hat", wie es von Seiten der Veranstalter, der "Jugend für das Leben" heißt. Es sei traurig, so Bischof Küng in seiner Predigt, "dass wir uns in einer Gesellschaft befinden, in der es durchaus üblich geworden ist, Kinder im Mutterschoß zu töten, wenn es irgendein Problem gibt".
Der inhaltliche Schwerpunkt der "Pro Life Tour 2017" liegt auf (Spät)abtreibungen von vermeintlich behinderten Kindern. Dazu Bischof Küng wörtlich:
Es ist tragisch, zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass schon die bloße Vermutung einer möglichen Behinderung in mehr als 90 Prozent eine Abtreibung zur Folge hat.
Es sei klar, "dass die betroffenen Frauen oft unter großem Druck stehen und in ihrer schwierigen Entscheidung weitgehend allein gelassen werden."
Der Bischof mahnte auch die Politik, endlich eine Frist einzuführen, die vor Durchführung einer Abtreibung unbedingt einzuhalten sei, damit zumindest eine minimale Bedenkzeit verpflichtend wird. Vor allem müsse Beratung zugelassen und gefördert werden, "die den Frauen in der schwierigen Situation beisteht und eventuell auch Hilfsangebote vermittelt, die ein Ja zum Kind ermöglichen".
Der St. Pöltner Bischof ermutigte die jugendlichen Teilnehmer der "Pro Life Tour" in ihrem Engagement für den Lebenschutz. Jesus sei ein Freund des Lebens, unterstrich der Bischof weiter. Zugleich rette er auch jene, "die kleingläubig und schwach sind, auch solche, die die Prüfung nicht bestanden haben, die schuldig geworden sind".
Viele Frauen würden sehr darunter leiden, "wenn eine Abtreibung passiert ist, weil sie unter Druck standen, weil sie im Wissen um die Schwangerschaft Panik erfasst hat oder weil sie meinten, vielleicht sicher wussten, dass das für den Partner ein Problem ist", so der Bischof, der zugleich an die Jugendlichen appellierte: "Sagt solchen Frauen, dass Jesus Vergebung vermittelt und zwar so, dass in ihren Herzen wahrer Friede einkehrt. Das ist eine wichtige Botschaft."
Die "Pro Life Tour" wird heuer von besonders prominenter Seite unterstützt: Papst Franziskus hat den Teilnehmern seine Grüße übermittelt, deren Anliegen vollinhaltlich geteilt und Abtreibung als "Verbrechen" bezeichnet.
Unterstützungserklärungen kamen auch vom Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Kardinal Christoph Schönborn, Bischofe Wilhelm Krautwaschl (Graz) sowie den Wiener Weihbischöfen Franz Scharl und Stephan Turnovszky.
(Info: www.jugendfuerdasleben.at)
Quelle: kathpress