Millionen droht in Ostafrika Hungertod
Einen dringenden Solidaritätsappell, die hungernden Menschen in Ostafrika nicht im Stich zu lassen, hat der Kärntner Caritasdirektor Josef Marketz an die Österreicher gerichtet. In der aktuellen Ausgabe der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag" und in einem auf der Website der Diözese Gurk veröffentlichten Beitrag drängt der Caritasdirektor auf rasche Hilfe: "Kinder, Frauen und Männer sind extrem unterernährt. Viele Millionen Menschen werden verhungern, wenn nichts passiert." Besonders betroffen seien die Alten und die Kinder, "die bereits so geschwächt sind, dass sie das Hüttenzelt nicht mehr verlassen können."
Insgesamt seien 20 Millionen Menschen von der Hungersnot akut gefährdet, so der Caritasdirektor, der sich bei einem Lokalaugenschein im Norden Kenias persönlich von der Katastrophe ein Bild machte. Die Lebensgrundlage der dortigen Nomaden schwinde zusehends, bereits jetzt seien 80 Prozent des Viehbestands tot. Marketz: Das Schlimmste beim Zuhören war, dass es sich so perspektivenlos anhörte. Sie wissen nicht mehr weiter."
Für diese Perspektivlosigkeit fänden sich keine Worte. Der nächste Regen in der Region wird erst für Oktober oder November erwartet. Die Menschen könnten sich auch nicht erklären, warum diese Not nun herrscht. Marketz: "Sie wissen nichts von den Gründen des Klimawandels, sondern merken lediglich, dass die Abstände zwischen den Dürren immer kürzer werden. Die Nomaden sind zu schwach um weiterzuziehen, also liegen sie im Schatten der Bäume und warten, ob es regnen wird." 98 Prozent der Nomaden seien zudem Analphabeten, "sie könnten also nicht einfach an einen anderen Ort einen anderen Beruf ausüben". Die einzige Alternative wäre für sie, "als Bettler wegzuziehen".
Hilfe komme aber an, so der Caritasdirektor. Er erinnerte daran, dass es in der Region schon vor fünf Jahren eine verheerende Hungersnot gab. "Die österreichische Caritas hat einige Brunnen graben lassen, 300 Meter tief, und sie funktionieren immer noch. Das sind nachhaltige Investitionen, die über Dürrezeiten hinweg helfen und es den Menschen erlauben, in ihrer Heimat zu bleiben."
Marketz: "Wir Europäer haben eine Pflicht, unseren Wohlstand, unser Wissen und unsere Erfahrungen zu teilen. Auch eine kurze Zeit in diesem Land reicht aus, um zu wissen, dass es vor allem die Allerärmsten ohne unsere Unterstützung nicht schaffen können." Das ehrgeizige Ziel der Caritas Österreich, 100.000 Menschenleben vor dem Hungertod zu retten, sei machbar. "Das können wir schaffen", so Marketz.
(Caritas Spendenkonto: BAWAG/PSK, IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004, Kennwort: Hungerhilfe bzw. Kärntner Sparkasse, IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587)
Quelle: kathpress