Linzer Mariendom hat jetzt neuen Sieben-Tonnen-Altar
Seit Donnerstag hat der Linzer Mariendom einen neuen Altar: Der mehr als sieben Tonnen schwere Steinquader aus Jurakalk wurde in den frühen Morgenstunden aus Eichstätt in Bayern angeliefert und am Nachmittag auf einem Fugenkreuz auf der Altarinsel als künftig "unverrückbare Mitte" der liturgischen Feiern im Linzer Mariendom - der flächenmäßig größten Kirche Österreichs - korrekt positioniert, teilte die Diözese Linz in einer Aussendung mit.
Man habe sich bewusst für Jurakalk entschieden, der neben Bronze und Eichenholz eines der im Dom meistverarbeiteten Materialien ist. Bereits im Frühjahr 2017 war Dombaumeister Architekt Wolfgang Schaffer nach Bayern gereist, um den Stein persönlich auszusuchen. Die Steinverdichtung im Altar sei wie ein Sichtfenster in eine vergangene Zeit, so Schaffner. "In diesem Stein sind Fossilien zu sehen, eine Kalkader geht mittendurch - da ist Leben drin", erläuterte Steinmetzmeister Gerhard Fraundorfer im Blick auf den zwischen 145 und 200 Millionen Jahre alten Stein.
Beim Transport des 1,60 Meter langen und breiten und ein Meter hohen Altars in den Dom wandte Fraundorfer eine an die Transportmethode der Alten Ägypter angelehnte Vorrichtung aus Paletten und Eisrollen an. Vom Portal aus wurde der Altar mit einem Hubzug Zentimeter um Zentimeter in Richtung Bauzelt in der Vierung des Doms geschoben, in dem sich die Altarinsel befindet.
Ambo, Priestersitz und Kathedra (Bischofssitz), die auch aus Jurakalk bestehen, werden nach Angaben der Diözese in den kommenden Wochen angeliefert, wenn andere Arbeiten wie das Verlegen von Leitungen und der Rohbau finalisiert sind und der Boden der Altarinsel geschlossen werden kann. Im Vergleich zum Altar sind diese Steine aber "Leichtgewichte": So bringt etwa die Kathedra, der Bischofssitz, gerade einmal 1.200 Kilo auf die Waage.
Umbauarbeiten im Juli gestartet
Gestartet wurden die Umbauarbeiten im Linzer Dom bereits Anfang Juli. Die bauliche Gestaltung des neuen Altarbereichs erfolgt noch bis etwa Anfang September, wenn Altar, Ambo, Kathedra und Sedes (Priestersitz) geliefert werden und auch das Pflaster neu verlegt wird. Ende September wird laut den Plänen die Chororgel gereinigt, versetzt und neu intoniert. Ab November sollen die Kirchenbänke wieder aufgebaut werden. Am Marienfeiertag des 8. Dezember findet dann die feierliche Altarweihe im Mariendom statt.
Die Kosten für die Neugestaltung belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Sie werden von der Diözesanfinanzkammer, der Dompfarre, der Bischof-Rudigier-Stiftung und dem Domkapitel mit Unterstützung durch die Stadt Linz und das Land Oberösterreich getragen.
Quelle: kathpress