Heuer Motto "Heimat großer Töchter"
Der alljährlich begangene "Tag des Denkmals" begibt sich heuer am 24. September unter dem Motto "Heimat großer Töchter" auf die Spuren bedeutender Frauen unseres Landes. Anlass dafür, Architektinnen, Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen als Trägerinnen des kulturellen Erbes Österreichs in den Mittelpunkt zu rücken, ist der Geburtstag von Maria Theresia, der einzigen Regentin Österreichs während der 700-jährigen Herrschaft der Habsburger, vor 300 Jahren. Wie jedes Jahr können auch heuer wieder Interessierte etliche kirchliche Kulturschauplätze in ganz Österreich am Tag des Denkmals besuchen, wie aus dem am Montag vom Bundesdenkmalamt veröffentlichten Programm hervorgeht.
Kulturminister Thomas Drozda forderte aus diesem Anlass potenzielle Besucher auf: "Begeben Sie sich auf eine historische Reise und erleben Sie Lebens- und Wirkungsstätten einflussreicher Frauen." Bundesdenkmalamts-Präsidentin Barbara Neubauer wies darauf hin, dass der diesjährige österreichische Beitrag zu den "European Heritage Days" auch allen Restauratorinnen und Denkmaleigentümerinnen gewidmet sei: Ihnen gebühre Dank für ihr Engagement bei der Erhaltung und Pflege unserer Denkmale.
Einige kirchlich-religiös relevante Highlights aus dem Programm: In Wien finden in der Kapuzinergruft Sonderführungen zum Maria-Theresia-Jahr statt, auch in der mit den Habsburgern besonders verbundenen Michaelerkirche geben Führungen Einblick in die Geschichte der Kirche zur Zeit der Monarchin. "Der Deutsche Orden in Österreich im Zeitalter Maria Theresias" lautet das Thema in der Schatzkammer und im Museum des Deutschen Ordens in der Wiener City.
Wenig bekannt ist, dass die Ermordung Kaiserin Elisabeths im Jahre 1898 in der Bevölkerung zu großer Bestürzung und Bereitschaft führte, für eine Gedächtniskapelle für "Sisi" im Neubau der Kaiserjubiläumskirche am heutigen Mexikoplatz zu spenden. Am Tag des Denkmals können Interessierte diese sonst nicht zugängliche, mit Goldmosaiken, Marmor, Bronze und Glas reich verzierte Kapelle besichtigen. Jüngeren Datums ist die Pfarrkirche zum Göttlichen Erlöser in Wien-Brigittenau, wo Glasfenster der Künstlerin Lydia Roppolt (1922-1995) ebenso zu sehen sind wie in der Ruprechtskirche und der Kapelle im Neuen Seitenstettner Hof.
"Maria Theresia und das sakrale Österreich"
In Niederösterreich nutzt das Stift Klosterneuburg am Tag des Denkmals die aktuelle Ausstellung für eine Kuratorenführung unter dem Titel "Kirche - Kloster - Kaiserin. Maria Theresia und das sakrale Österreich". Auch die Stifte in Altenburg, Lilienfeld und Zwettl sind Schauplätze eigener Programmpunkte.
Im Evangelischen Museum in Rutzenmoos (OÖ.) wird unter dem Titel "Maria Theresia und die Protestanten" an ein "dunkles Kapitel oberösterreichischer Geschichte" erinnert. In Salzburg wird das Haus der Katholischen Aktion als neue Heimat für die bemerkenswerten Steinbilder der Künstlerin Rosita Magnus (1917-2014) aus dem Paracelsusbad präsentiert. In Innsbruck wird das Theresianische Damenstift in der Hofburg als eine Gründung Maria Theresias vorgestellt. Gleich zwei Akzente setzt das Jüdische Museum in Hohenems. "Die weibliche Seite Gottes - Perspektiven auf Geschlecht und Heiligkeit" wird in einer Führung ebenso beleuchtet wie "starke Frauen im jüdischen Hohenems".
Die Kärntner Landesheilige Hemma von Gurk wird Besuchern in einer Führung durch den dortigen Dom und die Schatzkammer nahegebracht. Ohne expliziten "Große-Töchter"-Bezug beteiligen sich kirchliche Einrichtungen im Burgenland am Tag des Denkmals: Etwa wird im Diözesanmuseum Eisenstadt die Ausstellung: "Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich" nach einem Zitat aus dem Buch Jesaja gezeigt, der Fokus liegt dabei auf kostbaren Frühdrucken, die im Zusammenhang mit der Reformation stehen.
(Zahlreiche weitere Programmpunkte: https://tagdesdenkmals.at)
Quelle: kathpress