Neues Buch "Unnützes Wienwissen" mit Kirchenkuriositäten
Das vierte Bändchen unter dem Titel "Unnützes Wienwissen" bietet auch etliche Kuriositäten aus dem Themenfeld Kirche und Religion. So erfährt man in dem im Holzbaum-Verlag erschienenen Büchlein u.a., dass die Wienerinnen im Mittelalter Kopfbedeckungen tragen mussten, die den Haaransatz verbargen - alles andere hätte bei kirchlichen Verantwortungsträgern als unehrenhaft gegolten. Verheiratete sollten permanent eine Haube tragen - worauf sich das heute noch sprichwörtliche "unter die Haube kommen" gründet.
Erwähnt werden von den Autoren der Initiative "Stadtbekannt" auch die insgesamt fünf Papstbesuche in Wien. Der erste von Pius VI. erfolgte im Jahr 1782, der dabei über die umstrittenen, in Kircheninterna eingreifenden Reformen Josephs II. verhandelte. Die weiteren Papstvisiten von Johannes Paul II. (1983, 1988 und 1998) sowie von Benedikt XVI. (2007) sind vielen Wienern noch in lebhafter Erinnerung.
Die Elsa-Plainacher-Gasse in Wien Donaustadt erinnert an das einzige Todesopfer eines Hexenprozessen in Wien. Die Namensgeberin wurde 1583 nach einer Hetzpredigt des Jesuiten Georg Scherer vor dem Stephansdom schuldig gesprochen, ein Kind verhext, Verkehr mit dem Teufel und Schlangen mit Milch genährt zu haben.
Auch zum Stephansdom wissen die Kuriositätensammler Bemerkenswertes zu berichten: Auf den beiden Doppelsäulen, die das Hauptportal ("Riesentor") des Stephansdoms flankieren, sind zwei überdimensionale, aus Stein gemeißelte Geschlechtsorgane zu erkennen: links ein Penis, rechts eine Vagina. Freilich sind beide nicht so explizit gestaltet, dass man sie als Betrachter gleich wahrnimmt.
Nicht weniger als 230.000 Dachziegel überziehen in Form eines bunten Zickzackmusters und eines Wappens das markante Dach des Stephansdoms. Gebrannt wurden sie in unterschiedlichen Farbtönen in Tschechien. Auf dem Dachboden liegen als Ersatzteile bei eventuellen Schäden weitere 40.000 Stück bereit.
Weitere Beiträge befassen sich mit der Zahlensymbolik rund um den Dom und der Höhe des Südturms, durch den der "Steffl" im Spätmittelalter zum höchsten Gebäude Europas wurde.
Der Band "Unnützes Wienwissen 4" umfasst 128 Seiten und ist für 9,99 Euro im Buchhandel erhältlich.
Quelle: kathpress