Pius Parsch-Institut schreibt Liturgiepreis aus
Österreichs wichtigster Förderpreis für Forschungen im Bereich der Liturgiewissenschaft ist erneut ausgeschrieben worden: Der mit 6.000 Euro dotierte Pius-Parsch-Preis wird am 3. Dezember zum fünften Mal vergeben, teilten das Pius Parsch-Institut und die Liturgiewissenschaftliche Gesellschaft Klosterneuburg mit. Bis 1. November können Habilitationsschriften, Dissertationen und Monografien sowie Aufsätze oder exzellente Lizenziats- oder Magisterarbeiten aus den vergangenen drei Jahren eingereicht werden. Die Arbeiten sollen die Anliegen des Liturgie-Pioniers Pius Parsch (1884-1954) und der liturgischen Bewegung thematisieren, heißt es in der Ausschreibung. Besonders werden Studien zu liturgietheologischen oder ökumenischen Aspekten berücksichtigt.
Der Ordenspriester Pius Parsch bereitete der "Liturgischen Bewegung" in Österreich den Weg. Ab 1922 feierte er Gemeinschaftsmessen in der Kirche St. Gertrud (Klosterneuburg), bei denen Teile der Messfeier vom Volk in deutscher Sprache gesungen wurden ("Betsingmesse"). Parsch wollte damit eine aktivere Teilnahme der Mitfeiernden und eine Rückbesinnung auf das Urchristentum erreichen. Diese Feiern gelten als die Geburtsstunde der liturgischen Bewegung in Österreich.
Ein Durchbruch gelang 1933, als beim Wiener Katholikentag eine Betsingmesse gefeiert wurde. Ab 1926 gab er die Zeitschrift "Bibel und Liturgie" und ab 1928 die Zeitschrift "Lebe mit der Kirche" heraus. 1950 gründete er das Klosterneuburger Bibelapostolat, das erschwingliche Ausgaben der Heiligen Schrift und Bibeleinführungen verkaufte. Nicht zuletzt diesem publizistischen Wirken Parschs ist es zu verdanken, dass die Inhalte der liturgischen Bewegung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Geleitet wird das Pius Parsch-Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie in Klosterneuburg heute vom Liturgiewissenschaftler Andreas Redtenbacher. (Infos: https://www.stift-klosterneuburg.at/stift-und-orden/aufgaben/wissenschaft/pius-parsch-institut)
Quelle: kathpress