Caritas begrüßt zusätzliche Regierungsmittel
Die Caritas hat die Aufstockung der Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds für die Akuthilfe in Ostafrika begrüßt und sich erneut für eine Art "Marshall-Plan" für Afrika ausgesprochen. "Ich bedanke mich für die heute zugesagten 5 Millionen Euro. Die zusätzlichen Hilfsgelder werden das Überleben von Tausenden Kindern, Frauen und Männern sichern", betonte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung am Sonntag.
Zuvor hatte das Außenministerium die Ausschüttung der Hilfsmittel bekanntgegeben. Sie soll Hungernden im Südsudan, in Somalia, Äthiopien, Uganda und der Tschadsee-Region zugute kommen. Die Abwicklung der Hilfe soll über österreichische NGOs und internationale Organisationen erfolgen. "Wir haben die Pflicht und die Verantwortung, angesichts der Dürrekatastrophe in Afrika zu helfen. Durch diese weitere Hilfe leisten wir einen wichtigen Beitrag, um Perspektiven vor Ort zu schaffen und die Migrationsströme aus humanitären Krisenregionen Afrikas einzudämmen", sagte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) laut der Aussendung.
Ostafrika steht im Zentrum der bereits angelaufenen Hungerkampagne der Caritas, der die traditionelle Sammelaktion im August gewidmet ist. Laut der kirchlichen Hilfsorganisation sind derzeit 22,9 Millionen Menschen in Ostafrika von einer akuten Hungerkrise betroffen. "Hunger ist die schlimmste Form der Armut. Derzeit haben wir die Situation, dass die Menschen in den betroffenen Regionen höchstens einmal pro Tag etwas essen können, viele nur ein kleine Portion Getreidebrei, wenn auf den Feldern noch etwas auszugraben ist. In Nordkenia besteht die Mahlzeit einer Familie tageweise nur mehr aus einem Tee in der Früh und ein bisschen getrocknetem Mais", so Landau, der vor knapp einem Monat die von der Dürre extrem betroffene Region Marsabit im Norden Kenias besucht hat.
"So lange Kinder verhungern, haben wir als Gesellschaft versagt", so der Caritas-Präsident unter Verweis auf den Umstand, "dass wir die erste Generation sind, die das Wissen, die Technologie, die finanziellen Mittel und auch die notwendige Information haben, um den Hunger zu besiegen."
Neben der akuten Nothilfe brauche es auch langfristige Programme zur Ernährungssicherung: landwirtschaftliche Maßnahmen zur Steigerung des Ertrags, Nutztierhaltung, Zugang zu lokalen Märkten. In diesem Zusammenhang appellierte Landau an die zukünftige österreichische Bundesregierung, einen Schwerpunkt bei der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft 2018 auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika zu legen. Grundlage dafür seien die im September 2015 beschlossenen Sustainable Development Goals, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, und eine Art "Marshall-Plan" für Afrika.
Aktuell leistet die Caritas mit lokalen Partnerorganisationen hauptsächlich Nothilfe in den betroffenen Gebieten Ostafrikas: Schwerpunkt sind die Bereiche Wasserversorgung, Nahrungsmittelverteilungen, Saatgut und Versorgung von akut unterernährten Kindern.
(Caritas Spendenkonto: BAWAG P.S.K.: IBAN AT92 6000 0000 0770 0004; BIC: BAWAATWW; Kennwort: Hungerhilfe; Online Spenden: www.caritas.at/hunger)
Quelle: kathpress