Geschichte, Zahlen Fakten: Ministranten
Der Begriff Ministrant leitet sich aus dem lateinischen "ministrare" ab und bedeutet zu deutsch "dienen". Darin klingt bereits ihre Aufgabe an: sie assistieren und unterstützen den Priester als Altardiener bei Gottesdiensten. Den Ministrantendienst gibt es seit dem 8. Jahrhundert. Früher - als die Messen noch in Latein abgehalten wurden - war es ihre Aufgabe stellvertretend für die anwesende Feiergemeinde, die der lateinischen Sprache nicht mächtig war, bei der Liturgie die Antworten zu geben. Hierzu lernten sie die lateinischen Gebete auswendig. Neben Erwachsenen wurden zu jener Zeit vor allem Knaben aufgrund ihrer hellen Stimmen für diese Aufgabe herangezogen.
Ministranten heute
Mit der Zeit hat sich auch die Rolle der Ministranten gewandelt. Vor allem das Zweite Vatikanische Konzil, das die tätige Teilnahme der Feiergemeinde an der Liturgie betonte, führte zu einer Neubewertung des Ministrantendienstes. Sie ersetzen nun nicht nur die bis dahin passive Gemeinde, sondern erfüllen eine eigenständige Rolle innerhalb der Liturgie. Heute sind mehrere Zehntausend Kinder und Jugendliche in ganz Österreich in der Jugendpastoral - sei es in der Jungschar oder als Ministranten - aktiv. Seit 1994 sind auch Mädchen für den Ministrantendienst zugelassen.
Zahlen und Fakten
2014 waren in Österreich gesamt über 72.767 Mädchen und Buben als Jungscharkinder und Ministranten sowie fast 13.000 Gruppenleiter aktiv (Zahlen auf einen Blick). Die aktuelle "Jungschar-Studie 2014" hat erbracht, dass die 6- bis 14-Jährigen nach wie vor die Hauptzielgruppe pfarrlicher Kinderpastoral sind. Insgesamt finden sich deutlich mehr Mädchen als Buben in den Pfarren, inzwischen auch unter den Ministranten. So sind rund 61 Prozent der Sternsinger, 63 Prozent der Jungscharkinder und 54 Prozent der Ministranten weiblich.
Internationale Ministrantenwallfahrt
Alle vier bis fünf Jahre organisiert der Internationale Ministrantenbund CIM - Coetus Internationalis Ministrantium - eine internationale Romwallfahrt für Ministranten und Ministrantinnen. 2015 reisten unter dem Motto "Hier bin ich, sende mich!" (Jes 6,8) bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche aus 22 unterschiedlichen Ländern nach Rom , über 3000 allein stammten dabei aus Österreich. Der Höhepunkt der Wallfahrt war die Begegnung mit Papst Franziskus bei einem gemeinsamen Abendgebet am Petersplatz. Die Ministranten aus Österreich, die gleichsam die größte Ländergruppe bildeten, wurden u.a. von den Diözesanbischöfen Franz Lackner (Salzburg), Wilhelm Krautwaschl (Graz), Ludwig Schwarz (Linz) und Manfred Scheuer (Innsbruck) begleitet.
Abendgebet mit Papst Franziskus