20 Euro gegen Hungerkatastrophe in Afrika
Die schlimmste Hungerkatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg droht in großen Teilen Zentral- und Ostafrikas sowie dem vorderasiatischen Jemen. Dürreperioden, Bevölkerungsdruck und bewaffnete Konflikte machen Hilfe dringend notwendig, wenn die Nahrungsversorgung von Millionen Menschen sichergestellt werden soll. Etwa 20 Millionen Menschen sind laut der UNO unmittelbar vom Hungertod bedroht.
Die Internetseite des ORF, "ORF.at", beteiligt sich zu ihrem 20-jährigen Jubiläum am Spendenaufruf der österreichischen Hilfsaktion "Nachbar in Not" - diese Aktion feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Wer 20 Euro an Nachbar in Not spendet, versorgt einen Menschen zwei Monate lang mit lebensrettender Nahrung, schlüsselt der Österreichische Rundfunk auf. Ein unterernährtes Baby kann um ebenso viel Geld für sechs Wochen mit Aufbaunahrung unterstützt werden. Ein Wasserreinigungspaket, das 20 Familien einen Monat lang sauberes Trinkwasser ermöglicht, kostet fünf Euro. Mit 200 Euro trägt man dazu bei, eine Familie mit landwirtschaftlichem Werkzeug, Saatgut und Dünger ausstatten.
Solche kleinen Spenden würden nicht nur unmittelbar Menschenleben retten, so der ORF, "sie sind auch eine Investition in die Zukunft und können verhindern, dass sich Krisen verschärfen". Es handelt sich bei der Beteiligung von ORF.at am Spendenaufruf um den "Versuch, für den Spender nachvollziehbar zu machen, in welcher Form kleine Spenden für 'Nachbar in Not' nutzbar gemacht werden können", erklärte Christine Kaiser vom ORF am Donnerstag.
Vier Hungerkatastrophen - im Südsudan, in Nigeria, Somalia und dem Jemen - drohen in nächster Zukunft auszubrechen, berichtet ORF.at. Bewaffnete Konflikte bringen die Landwirtschaft zum Erliegen und treiben die Menschen in die Flucht. Große Teile Ostafrikas erleiden außerdem durch die Folgen des Wetterphänomens "El Nino" eine empfindliche Dürre, durch die Landwirtschaft und Viehzucht unmöglich gemacht werden. Damit wird den meisten Menschen in diesen Regionen die Lebensgrundlage entzogen.
Seit dem Start der Nachbar-in-Not-Spendenaktion für Afrika und den Jemen am 19. Juni haben die Österreicher 1,8 Millionen Euro aufgebracht. Dank der kontinuierlichen Nothilfe konnte in vielen Ländern das Ausrufen einer Hungersnot hinausgezögert werden. Trotzdem "fehlt das Geld an allen Ecken und Enden", erinnert der ORF. Die UNO benötigt 4,3 Milliarden Euro für Nigeria, den Jemen, den Südsudan und Somalia: Davon ist bis dato erst weniger als die Hälfte zusammengekommen. Die für Ostafrika dringend nötigen 7,2 Milliarden Euro sind überhaupt erst zu einem Viertel eingegangen.
ORF.at ist seit Mitte Juli 1997 online. Die Seite wird von der ORF-Tochtergesellschaft "ORF Online und Teletext GmbH & Co KG" produziert. Seit Ende der 90er Jahre steht sie mit Abstand an der Spitze der meistbesuchten Internet-Nachrichtenportale in Österreich. Inzwischen verzeichnet ORF.at bis zu 90 Millionen Besucher im Monat. ORF.at ist dem Grundkonzept nach ein tagesaktuelles Nachrichtenportal und keine Verlängerung der Radio- und Fernsehprogramme. Es wird von rund 80 Redakteuren produziert.
"Nachbar in Not" ist eine österreichische Hilfsaktion, die 1992 ins Leben gerufen wurde. Am Anfang waren der ORF, das Rote Kreuz und die Caritas beteiligt. Andere Organisationen, wie die Diakonie Österreich, der Malteser Hospitaldienst Austria und andere, folgten. Ursprünglich war die Aktion als Hilfe für die Opfer des Jugoslawienkrieges gedacht. Nach der Aktion "Licht ins Dunkel" ist Nachbar in Not die größte Spendenaktion, die in Österreich je durchgeführt wurde. (Informationen: www.nachbarinnot.at)
Quelle: kathpress