Umweltbischof Schwarz fordert Öko-Steuerreform
Eine ökologische Steuerreform und eine entsprechende Klima- und Energiestrategie sind aus Sicht des österreichischen Umweltbischofs Alois Schwarz vordringliche Aufgaben für eine neue Bundesregierung. Das betonte der Bischof in der aktuellen Ausgabe der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag". Seine Forderung im Vorfeld der Nationalratswahl im Oktober verband der Kärntner Bischof mit einem Appell zur Sommer-Reisezeit an alle Urlauber: "Wer auf Flugreisen verzichtet, leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung unseres gemeinsamen Hauses Erde." Schwarz legte den Erholungssuchenden Bahn, Bus und Fahrrad ans Herz. Diese hätten die beste Ökobilanz und sollten deshalb bevorzugt werden.
Schwarz plädiert außerdem dafür, bestehende Steuervorteile für den Flug- und Schiffverkehr national und international abzuschaffen. Die CO2-Kompensation bei Flugreisen - zu der sich auch mehrere österreichische Diözesen in ihren nachhaltigen Leitlinien verpflichtet haben - sei "ein erster, bewusstseinsbildender Schritt", so Schwarz gegenüber den diözesanen Umweltreferenten.
Inspiriert hat den Bischof und die Umweltreferenten die vor zwei Jahren veröffentlichte Papst-Enzyklika "Laudato si". Darin habe Franziskus mehrfach auf den Klimawandel und die dringend gebotene Reduzierung von Treibhausgasen hingewiesen. Verantwortung trügen vor allem jene Länder, die am stärksten die Umwelt verschmutzen.
Im Gefolge von "Laudato si" beschloss die Österreichische Bischofskonferenz ambitionierte Umweltziele im kirchlichen Bereich zu den Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und ökosoziale Beschaffungsordnung. Diese werden nun Schritt für Schritt in den Diözesen umgesetzt.
Anreize zu einem nachhaltigen Verhalten der Pfarren soll auch der kirchliche Umweltpreis geben, der in einem Jahr wieder verliehen wird. "Ich lade Pfarren ein, sich mit ihren Umweltprojekten für den kirchlichen Umweltpreis Österreich zu bewerben." Evangelische und katholische Pfarrgemeinden aus ganz Österreich sind eingeladen, neue Umweltprojekte zu den Themen "Energiewende" und "Nachhaltig beschaffen und bewirtschaften" durchzuführen. Ausgezeichnet werden Pfarrgemeinden mit besonders innovativen, nachhaltigen und nachahmenswerten Projekten. Die Einreichfrist endet zu Ostern 2018. Dotiert ist der Preis mit insgesamt 10.000 Euro.
Quelle: kathpress