Kultureller Höhepunkt im Bischofsgarten
Die Salzburger Hochschulwochen können heuer mit einem besonderen kulturellen Highlight aufwarten: Erstmals wird die Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga-Rabl-Stadler, im Rahmen der Hochschulwochen auftreten und mit Erzbischof Franz Lackner bei einem sommerlichen Dialog im Bischofsgarten über Kirche, Kunst und Öffentlichkeiten diskutieren. Das teilte der Obmann der Salzburger Hochschulwochen, Martin Dürnberger, am Mittwoch im Gespräch mit "Kathpress" mit. Moderiert wird der Sommer-Talk am Fuße der Festung Hohensalzburg am Donnerstag, 3. August, vom Grazer Hochschulseelsorger und Kunstexperten Alois Kölbl.
Einen sommerlichen Gesprächsabend im Bischofsgarten gab es erstmals im vergangenen Jahr im Rahmen der Hochschulwochen. Damals diskutierte Erzbischof Lackner mit den "Jedermann"-Schauspielern Peter Lohmeyer und Christoph Franken über das Thema "Leidenschaften".
Die traditionsreichen Salzburger Hochschulwochen widmen sich heuer vom 31. Juli bis 6. August dem Generalthema "Öffentlichkeiten". Vor dem Hintergrund von Schlagworten wie "postfaktisch" oder "Lügenpresse" werden "mediale und nicht-mediale Öffentlichkeiten" beleuchtet, heißt es dazu in der Ankündigung. Diese seien einem tiefgreifenden Wandel unterworfen: "Die Grenze zwischen öffentlich und privat verschwimmt in den Zeiten der Social Media in neuer Weise." Niemals sei es leichter gewesen, vom bloßen Medienkonsumenten zum -produzenten zu werden, "gleichzeitig überblicken wir die Möglichkeiten und Gefahren neuer Medientechnologien noch nicht".
Hilfestellungen dabei geben Vortragende wie der junge Bonner Philosophieprofessor Markus Gabriel, die Münsteraner Theologin Marianne Heimbach-Steins, "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer und der britische Neurologe John-Dylan Haynes. Den Festvortrag zum Abschluss wird heuer der Jenaer Starsoziologe Hartmut Rosa halten.
Neues "Theorielabor" mit Fokus Osteuropa
Eine Neuerung stellen heuer die "Conversations on religion" dar, wie Dürnberger weiters erläutert. Das Gesprächsformat findet im Rahmen der Hochschulwochen statt und richtet sich speziell an Doktoranden und Postdocs, die dort ihre aktuellen Arbeiten und Thesen präsentieren und diskutieren sollen. Im Fokus dieses "Theorielabors" steht heuer Osteuropa - konkret lautet das Thema "Religion in postkommunistischen Gesellschaften". Rund zehn Jungwissenschaftlern aus diesen Ländern konnte die Teilnahme an den Hochschulwochen durch eigene Stipendien ermöglicht werden, so Dürnberger.
Die "Salzburger Hochschulwochen" fanden 1931 zum ersten Mal statt. Ihr Ziel ist es, ein universitäres, interdisziplinäres Forum zu bilden, in dem sich die Theologie dem Dialog über aktuelle Fragen mit säkularen Wissenschaften stellt. Jährlich locken sie bis zu 800 Interessierte aus dem gesamten deutschen Sprachraum nach Salzburg. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Salzburger Äbtekonferenz der Benediktiner, dem Katholischen Hochschulwerk Salzburg, der Görres-Gesellschaft, der Katholischen Akademikerverbände Deutschlands und Österreichs sowie dem Forum Hochschule und Kirche der Deutschen Bischofskonferenz organisiert.
Seit dem vergangenen Jahr sind die Hochschulwochen eine Veranstaltungsreihe der Theologischen Fakultät und als solche integriert in die Universität Salzburg. (Infos: www.salzburger-hochschulwochen.at)
Quelle: kathpress