Zeiger stehen bei Ökologie auf "5 vor 12"
Die Politik braucht einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, um nicht "kurzsichtig" zu agieren: Das war der Tenor bei einem kürzlich stattgefundenen Pressegespräch der Ordensgemeinschaften im Rahmen der Reihe "5 vor 12". Als Schauplatz wurde ein außergewöhnlicher Ort gewählt: Die Wiener Kanalisation unter dem Karlsplatz, "direkt unter die Erdkruste", wie es in der Aussendung vom Montag hieß. Gesprächspartnerinnen waren Karin Hinterndorfer und Timna Kretschmer, zwei Maturantinnen der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal, die 2013 den österreichischen Klimaschutzpreis gewann.
Die Politik braucht einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, um nicht "kurzsichtig" zu agieren: Das war der Tenor bei einem kürzlich stattgefundenen Pressegespräch der Ordensgemeinschaften im Rahmen der Reihe "5 vor 12". Als Schauplatz wurde ein außergewöhnlicher Ort gewählt: Die Wiener Kanalisation unter dem Karlsplatz, "direkt unter die Erdkruste", wie es in der Aussendung vom Montag hieß. Gesprächspartnerinnen waren Karin Hinterndorfer und Timna Kretschmer, zwei Maturantinnen der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal, die 2013 den österreichischen Klimaschutzpreis gewann.
Bewusstseinsbildung in Umweltfragen muss weiter forciert werden, waren sich die Teilnehmer - darunter auch Ferdinand Kaineder vom Medienbüro der Orden und P. Franz Helm von der Superiorenkonferenz - einig. Veränderung müsse im Kleinen beginnen und bereits beim überflüssigen Plastiksackerl im Supermarkt oder beim Autofahren aus reiner Bequemlichkeit ansetzen, so die Forderung der beiden Schülerinnen.
Allen Menschen stünden Möglichkeiten für einen eigenen Beitrag gegen Umweltverschmutzung und für Nachhaltigkeit offen. "Das allererste Problem ist prinzipiell, dass der Mensch von seinem Lebensstandard nicht zurückstecken beziehungsweise seine Angewohnheiten nicht ändern will. Er will selbst nicht verzichten, aber er erwartet, dass um des Gemeinwohles willen alle anderen verzichten", so Hinterndorfer.
Den Möglichkeiten im Kleinen stünden die "Unmöglichkeiten im Großen" gegenüber: Waffenproduktion, Atomenergienutzung und Atommüllentsorgung seien vom Einzelnen nicht unmittelbar beeinflussbar. Umso mehr brauche es eine Politik, die hier gegensteuere, zeigte sich P. Helm überzeugt. "Die Ökonomie wird oft gegen die Umwelt ausgespielt." Die Ordensgemeinschaften würden dafür eintreten, ökologische Fragen auf gemeinschaftlicher Ebene zu lösen. Ebenso komme die gesamte Gesellschaft letztlich nicht umhin, "Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Systemveränderungen geschehen".
Umweltarbeit habe immer auch eine spirituelle Dimension, machten die Gesprächsteilnehmer deutlich. In diesem Zusammenhang wurde mehrfach auf die Bedeutung der Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus hingewiesen. Hier werde Dankbarkeit dafür eingemahnt, "dass wir uns alle Gott verdanken". Der Papst sei darum bemüht, "den Menschen die Kurzsichtigkeit zu nehmen", sagte Kaineder.
Eine spirituelle Komponente lasse sich auch in banalen Entscheidungen, wie der Wahl des Verkehrsmittels, ausmachen: "Wer mit dem Auto fährt, bleibt daheim." Im Auto ist man, obwohl mobil, in den "eigenen vier Wänden", Bus oder Bahn sind dagegen öffentlicher Raum, der Begegnung ermöglicht. Dass die öffentlichen Verkehrsmittel eine sehr angenehme Art zu reisen sein können, betonte auch P. Helm.
(Video zum Pressetalk unter http://www.ordensgemeinschaften.at/gerechtigkeitgeht)