Van der Bellen verabschiedete junge Volontäre
23 junge Erwachsene starten demnächst ihren freiwilligen Auslandsdienst mit dem Verein "Volontariat bewegt". Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sie am Montagabend im Beisein von Sozialminister Alois Stöger bei einer Feier in der Präsidentschaftskanzlei offiziell verabschiedet. "Ich gratuliere euch und der Republik Österreich zu eurem Engagement und eurer Entscheidung. Ihr werdet auf Erfahrungen zurück blicken können, die ihr anders nicht machen könntet", ermutigte Van der Bellen die jungen Freiwilligen, der ihnen und den Entsendeorganisationen für den Einsatz dankte.
Er sei überrascht, dass das Netz der Auslandsdienste so weit reiche, sagte der Bundespräsident, der die Unterstützung von Freiwilligeneinsätzen in allen Kontinenten als "für uns eine erfreuliche Sache" bezeichnete. "Auf diese Weise sind wir mit der ganzen Welt verbunden." Er sei gespannt darauf, wo sich die jungen Ehrenamtlichen nach der Rückkehr wieder einbringen würden. "Viele werden weiter aktiv sein und weiter etwas beitragen in NGOs und sonst in der Zivilgesellschaft", so Van der Bellen. Die Jugendlichen sollten sich durch niemanden von ihren Entscheidungen abbringen lassen.
Bundesminister Stöger dankte den Auslandsdienern für ihren Einsatz und das Engagement und zeigte sich erfreut über die Novellierung des Freiwilligengesetzes in den vergangenen Jahren. Frauen und Männern sei dadurch der "gleiche Zugang" zu den Auslandsdiensten eröffnet worden.
Johannes Ruppacher, Geschäftsführer von "Volontariat bewegt", bezeichnete die erstmalige offizielle Verabschiedung von Sozialdienstleistenden durch den Bundespräsidenten als "Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung". In den Vorjahren waren stets nur die ausreisenden Gedenk- und Friedensdiener zum Empfang in die Wiener Hofburg geladen gewesen. Die Freiwilligen von "Volontariat bewegt" werden in Kinder- und Jugendsozialprojekten der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern in Afrika, Asien oder Lateinamerika tätig sein, vor allem als Spielkameraden, Nachhilfelehrer, Streitschlichter oder Zuhörer für benachteiligte Kinder und Jugendliche. "Unsere Volontäre haben sich für ein Jahr konkreter Solidarität und für die Auseinandersetzung mit ihrer globalen Mitverantwortung entschieden", so Ruppacher.
Abenteuerurlaub mit "schnell man ein bisschen helfen" gebe es laut Ruppacher bei "Volontariat bewegt" definitiv nicht, was so auch deutlich kommuniziert und von Anfang an klargestellt werde. Gemeinsam mit neun anderen Entsendeorganisationen habe man zudem erstmals in Österreich Qualitätsstandards für Freiwilligeneinsätze im Ausland entwickelt, unter Federführung von "WeltWegWeiser", eine vom Hilfswerk "Jugend Eine Welt" ins Leben gerufene Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze. Nachhaltiger Einsatz erfordert demnach umfassende Vorbereitung der Volontäre, gute Begleitung von Ort und Reflexion der Einsatzerfahrungen nach der Rückkehr. Zudem sollte die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Akteuren in den Ländern des Südens im Mittelpunkt stehen.
"Volontariat bewegt" ist ein von "Jugend Eine Welt" und den Salesianern Don Boscos getragener Verein. Mit den diesjährigen Entsendungen haben sich in den vergangenen 20 Jahren bereits insgesamt 622 junge Erwachsene für einen meist einjährigen Auslandseinsatz entschieden. Unterstützt werden die Einsätze von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und dem Sozialministerium. (Infos: www.volontariat.at)
Quelle: kathpress