Menschen spüren lassen, dass sie nicht überhört werden
Der neue Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer versteht seinen Dienst vor allem als "Hörender und Lernender". Er sehe die Kirche in einer besonderen Pflicht, "in dem großen Rahmen, den der Papst vorgibt, den Menschen soweit es geht entgegen zu kommen", sagte er am Sonntag im Interview mit der Nachrichtenagentur "Kathpress". Der bisherige Generalvikar der Erzdiözese war unmittelbar zuvor im Salzburger Dom von Erzbischof Franz Lackner, Alterzbischof Alois Kothgasser und Bischof Benno Elbs zum Bischof geweiht worden.
Ihn spreche die Aufforderung von Papst Franzikus, "an die Ränder zu gehen", besonders an, erklärte der Weihbischof. Besonders denke er dabei vor allem "an die vielen Menschen, die beladen sind mit Fragen und Nöten, wo wir auch nicht eine billige Antwort wissen". Wichtig sei es hier, hinzuhören, Sorgen wahrzunehmen "und den Menschen verstehen zu geben: Wir fühlen mit euch, denken mit euch und leiden auch mit euch". Dies zu vermitteln, sei bereits ein Stück der Antwort darauf.
Er wolle viele Gespräche führen, in denen sich herauskristallisieren könne, wie man den Menschen ihrer konkreten Situation gerecht werden könne, sagte Hofer. "Die Leute warten darauf - und sie sind dankbar, wenn sie spüren, sie werden nicht überhört, sondern da ist ein Bischof, der bereit ist, auf sie zu hören", erklärte der neugeweihte Bischof. Auch wenn dies auch andere Mitbrüder im Bischofsamt bereits umsetzen würden, sei ihm dieser Auftrag ein "persönliches großes Anliegen".
Hofer kündigte an, er werde dazu viel in den Pfarren unterwegs sein. Deren Mitarbeiter hob er besonders hervor: Sie seien ein "Schatz" für die Kirche. Seine Aufgabe sehe er darin, ihnen zu danken und sie zu motivieren.
In der Erzdiözese Salzburg verspüre er momentan "eine gewisse Aufbruchsstimmung", erklärte der Bischof. Er sei dankbar, dass seine Ernennung auf allen Ebenen positiv aufgenommen worden sei. "Das stimmt mich positiv und motiviert mich für meine Arbeit", sagte er. Derzeit komme in der Erzdiözese gerade der "Erneuerungsprozess 2018" ins Laufen. "Wir machen uns sozusagen fit für die Zukunft. Da müssen wir alle mit dabei sein und mitgehen - wobei dem Erzbischof und auch mir als Weihbischof eine große Verantwortung zukommt", so Hofer.
Er sei auch mit großen Erwartungen konfrontiert, bekannte der neue Weihbischof. Er wisse sich dabei jedoch von einer großen Solidarität der Priester und Diözesanmitarbeiter getragen, die er bereits in seiner bisherigen Aufgabe als Generalvikar und Personalreferent verspürt habe. "Es gibt ein gutes Miteinander und viel Zuversicht."
Selbst hege er große Erwartungen und Hoffnungen in die persönliche Begegnung mit Papst Franziskus im Rahmen der Einführungswoche der neuen Bischöfe in Rom im September, bekannte Hofer. "Wenn die Möglichkeit besteht, möchte ich ihn um ein gutes Wort fragen, um einen Impuls mir gegenüber." Seit seiner Bischofsernennung verspüre er "noch mehr Gemeinschaft" mit dem Papst - sowie auch "die Verantwortung, auch mit ihm den Weg zu gehen den er vorgibt, ganz konkret für unsere Diözese".
Quelle: kathpress