Jeder kann etwas gegen Hunger tun
Kardinal Christoph Schönborn hat zur Unterstützung der Nothilfeprojekte in den Hunger-Regionen Ostafrikas aufgerufen. "Alle 10 Sekunden stirbt weltweit ein Kind an Hunger und Unterernährung. Wir können nicht alle retten. Aber jeder kann ein wenig tun. Und wenn viele ein bisschen helfen, wird daraus eine große Rettungsaktion", so der Wiener Erzbischof in seiner Freitags-Kolumne der Gratiszeitung "Heute". Leben retten sei dabei tatsächlich möglich - "auch als Dank, dass es uns gut geht", schrieb Schönborn.
Derzeit stehe die Welt "vor der größten humanitären Katastrophe seit 1945", zumal im Norden Kenias, in Somalia, Äthiopien und im Südsudan bis zu 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht seien, verwies Schönborn auf jüngste Aussagen des UNO-Nothilfekoordinators Stephan O'Brien. Klimaveränderungen wie die momentane extreme Dürre durch ausbleibenden Regen, verbunden mit Bürgerkriegen, seien für Afrika katastrophal: "Für Nomaden sind ihre Tiere die Lebensgrundlage. Wenn aber ein Großteil der Kamele, Kühe und Ziegen bereits verendet sind, ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis auch die Menschen an Hunger sterben."
Auch die Caritas hatte in einer Wiener Straßenaktion am Donnerstag und Freitag auf die sich anbahnende Katastrophe in Ostafrika aufmerksam gemacht. Um den Hungertod bei Kindern zu veranschaulichen, ließ man 24 Stunden lang alle zehn Sekunden einen Luftballon steigen. Kulturschaffende und Prominente - u.a. Bundespräsident Alexander Van der Bellen - unterstützten die Aktion, bei der 139.900 Euro Spenden erzielt wurden. Als Ziel habe man sich vorgenommen, "100.000 Menschen vor dem Hunger zu retten", erklärte der Wiener Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner in einer Aussendung. Mit 10 Euro könne ein Mensch einen Monat lang ernährt werden.
(Spendenkonto Caritas: BAWAG P.S.K., IBAN: AT92 6000 0000 0770 000, Kennwort: Hungerhilfe www.caritas.at/10sekunden)
Quelle: kathpress