Christliches Zeugnis bei Wahlen notwendig
Der Klimawandel, die Arbeitslosigkeit oder auch die kommenden Nationalratswahlen sind für den Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl zentrale Aufgabenfelder, wo Christen das Evangelium zu bezeugen hätten, wie die Diözese Graz-Seckau in einer Aussendung am Samstag mitteilte. Krautwaschl äußerte sich im Rahmen der am Samstag im Grazer Bildungshaus Mariatrost zu Ende gegangenen Tagung des Diözesanrats.
Im Rahmen der Tagung referierte u.a. die diözesane Umweltbeauftragte Hemma Opis-Pieber über die Umsetzung der Leitlinien zur Schöpfungsverantwortung, die von der Österreichischen Bischofskonferenz als Reaktion auf die Papst-Enzyklika "Laudato si" 2016 beschlossen wurden. Es sei bereits viel passiert, so Opis-Pieber. U.a. habe die Diözese eigenen Leitlinien zur Nachhaltigkeit erarbeitet. Ebenso wurde ein Energiemanager installiert, der Pfarren auf ihrem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung unterstützt. Geplant werde derzeit ein "Handbuch Schöpfungsverantwortung" für Pfarren und die Umsetzung der Leitlinien in allen Einrichtungen und Pfarren.
Weitere Themen des Diözesanrats waren u.a. die Prävention von sexuellem Missbrauch und die Vorbereitungen für das 800-jährige Diözesanjubiläum, das mit Advent 2017 beginnen wird.
Struktur-Debatte
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der künftigen Ausgestaltung der wichtigsten Gremien der Diözese. Wie Bischof Krautwaschl sagte, schwebe ihm eine Verzahnung des Priesterrats und des Diözesanrats vor. Ordinariatskanzler Michael Pregartbauer führte diesbezüglich die kirchenrechtlichen Grundlagen aus. So sei der Priesterrat im Unterschied zum pastoralen Diözesanrat vom Kirchenrat her vorgeschrieben und das wichtigste Beratungsgremium des Bischofs in der Diözesanleitung. Pregartbauer legte die bisherigen Überlegungen dar, dass Themen, die sowohl Priesterrat und Diözesanrat betreffen, gemeinsam behandelt werden sollten.
Bischofsvikar Heinrich Schnuderl plädierte dafür, ein Zeichen gegen der Partizipationsverdrossenheit zu setzen und mehr Beteiligung zu ermöglichen. Caritasdirektor Herbert Beiglböck forderte auf, moderne Modelle der Mitsprache und Beteiligung zu adaptieren. Professor Leopold Neuhold machte darauf aufmerksam, dass zur Synodalität auch Subsidiarität gehöre, dass man Hörposten für die Anliegen der Menschen sei.
Ähnlich sah dies auch Bischofsvikar Hermann Glettler, der sich für pastorale Werkstätten aussprach, um für die Pastoral ein Seismograph der gesellschaftlichen Anliegen, wie der Arbeitslosigkeit, zu sein. KA-Generalsekretär Erich Hohl forderte ein konkretes Mandat des Diözesanrates, das nicht nur über pastorale Themen berät.
Quelle: kathpress