Steirische Caritas half im Vorjahr 73.000 Menschen in Not
Mehr als 73.000 Menschen in Not hat die Caritas der Diözese Graz-Seckau im Jahr 2016 unterstützt, rund 93 Millionen Euro wurden im Zuge von 120 Projekten eingesetzt. Das geht aus dem aktuellen Wirkungsbericht der Organisation hervor, der am Mittwoch in Graz präsentiert wurde. "Wir versuchen Not zu lindern, wo Not da ist, sei es in der Frage der Wohnungsversorgung, bei Obdachlosigkeit, wenn Menschen keine Lebensmittel haben, oder wenn Menschen Geld für Energie brauchen", so Caritas-Direktor Herbert Beiglböck.
Zehn konkrete Menschen, die von der Hilfe der Caritas profitiert haben und selbst ihre Geschichte erzählen, machen im Bericht das Wirken der Caritas sichtbar. Die Beispiele reichen von der Seniorin im Pflegewohnhaus über eine junge Frau in einer Jugend-Wohngemeinschaft bis zur sechsfachen Mutter, die über einen Carla-Laden den Wiedereinstieg in den Beruf geschafft hat.
"Die Menschen stehen heute vor vielfachen Herausforderungen - durch hohe Wohnkosten, Arbeitslosigkeit und andere Faktoren", führte Caritas-Direktor Beiglböck weiter aus. Das bringe viele dazu, die Frage des biblischen Kain "Bin ich meines Bruders Hüter?" zu stellen. Die Antwort könne nur lauten, so Beiglböck: "Wir sind als Menschen füreinander verantwortlich." Der Caritas-Direktor hob dabei das große Engagement der ehrenamtlichen wie professionellen Helfer hervor.
Die Caritas Steiermark hat im vergangenen Jahr mehr als 8,8 Millionen Euro an Spendengelder erhalten. Das bedeutet eine Steigerung von über eine Million Euro gegenüber dem Vorjahr. Rund 40 Prozent der Spendeneinnahmen setzt die Caritas in der Nothilfe ein.
Rund die Hälfte des Budgets, das zu einem Großteil (69 Mio. Euro) aus Entgelten für Dienstleistungen und zu kleineren Teilen aus Subventionen (15 Mio. Euro) und Spenden besteht, wurde für Aufgaben rund um die Pflege (34 Mio. Euro) verwendet - gefolgt von Flüchtlings- (16 Mio. Euro) und Beschäftigungshilfen (10 Mio. Euro). Fokussieren will man sich künftig auch auf die schwierige Situation am Wohnungsmarkt; und zwar durch eigene Baumaßnahmen, aber auch Kooperationen mit Hauseigentümern.
Daneben ist auch Bewusstseinsbildung, die das Einanderhelfen bestärken soll, geplant: "Ich sehe die Gefahr, dass es Tendenzen gibt, wo man sagt: Jeder schaut stärker auf sich selbst - und wie es anderen geht, ist die eigene Verantwortung. Als Caritas werden wir verstärkt Akzente setzen, um miteinander Denken und füreinander Sorgen zu unterstützen", so Beiglböck. (Weitere Infos: http://caritas-wiewirwirken.at)
Quelle: kathpress