"Umweltbischof" Schwarz plädiert für ökologische Steuerreform
Eine ökologische Steuerreform und eine entsprechende Klima- und Energiestrategie sind aus Sicht von Österreichs "Umweltbischof" Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt) vordringliche Aufgaben für eine neue Bundesregierung. Bestehende Steuervorteile für den Flug- und Schiffverkehr sollten seiner Ansicht nach national und international abgeschafft werden. Die CO2-Kompensation bei Flugreisen - zu der sich auch mehrere österreichische Diözesen in ihren nachhaltigen Leitlinien verpflichtet haben - sei "ein erster, bewusstseinsbildender Schritt", teilte Schwarz in einer Aussendung der diözesanen Umweltreferenten mit.
Inspiriert sind der Bischof und die kirchlichen Umweltfachleute von der vor zwei Jahren, am 18. Juni 2015, veröffentlichten Papst-Enzyklika "Laudato si". Darin habe Franziskus mehrfach auf den Klimawandel und die dringend gebotene Reduzierung von Treibhausgasen hingewiesen. Verantwortung trügen vor allem jene Länder, die am stärksten die Umwelt verschmutzen. Seine Forderung im Vorfeld der Nationalratswahl im Oktober verband Bischof Schwarz mit einem Appell zur beginnenden Sommer-Reisezeit an alle Urlauber: "Wer auf Flugreisen verzichtet, leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung unseres gemeinsamen Hauses Erde." Schwarz legte den Erholungsuchenden Bahn, Bus und Fahrrad ans Herz. Diese hätten die beste Ökobilanz und sollten deshalb bevorzugt werden.
Im Gefolge von "Laudato si" beschloss die Österreichische Bischofskonferenz ambitionierte Umweltziele im kirchlichen Bereich zu den Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und ökosoziale Beschaffungsordnung. Diese werden nun Schritt für Schritt in den Diözesen umgesetzt. Umweltbischof Schwarz will den Bemühungen mit dem Hinweis auf den ausgelobten Kirchlichen Umweltpreis einen zusätzlichen Schub verleihen: "Ich lade Pfarren ein, sich mit ihren Umweltprojekten für den Kirchlichen Umweltpreis Österreich zu bewerben, der genau in einem Jahr verliehen wird." (Info: www.schoepfung.at)
Quelle: kathpress