Diözese St. Pölten dankt Freiwilligen in Flüchtlingsarbeit
"Wir tun etwas für Österreich": Unter diesem Motto haben die Diözese St. Pölten und die Caritas am Samstag im Stift Melk ein großes Dankfest mit mehreren Hundert Freiwilligen aus der kirchlich getragenen Flüchtlingsarbeit gefeiert. Die Veranstaltung sei ein Tag der Stärkung, des Austausches, und vor allem des Dankes "für die praktizierte Nächstenliebe zum Wohle unseres Lande" gewesen, teilte die Diözese danach in einer Aussendung mit.
"Beeindruckt" zeigte sich Diözesanbischof Klaus Küng vom Engagement der vielen Ehrenamtlichen. "Es hat mir große Freude bereitet, wie sich die Stimmung in den Pfarren und in den Gemeinden gewandelt hat, wie sich eine eigene Dynamik der Hilfsbereitschaft entwickelt hat", sagte er vor den zahlreichen Freiwilligen bei dem Dankfest. Für Österreich als "freies Land mit beachtlichem Wohlstand" gelte es, seine Verantwortung gegenüber notleidenden Menschen wahrzunehmen, so Küng - auch in den Herkunftsländern der Flüchtlinge: "Wir werden immer Menschen in Not helfen, aber auch unseren Beitrag leisten müssen für die Hilfe und den Wiederaufbau vor Ort."
Der Bischof mahnte zur Wachsamkeit, damit die Freiheit der Religionsausübung nicht eingeschränkt werde: "Verbietet man heute das Kopftuch, dann morgen vielleicht das Kreuz." Küng betonte die Wichtigkeit des Miteinanders der Religionen und begrüßte in diesem Zusammenhang die jüngste Erklärung der 300 Imame gegen religiös motivierte Gewalt und Terrorismus. "Wir tun etwas für Österreich - wenn wir unser Christsein ernst nehmen und ein offenes Herz haben, und wenn wir die Freiheit unseres Landes und in unserem Land verteidigen", schloss Küng.
"Viele Menschen vor Ort stellen sich der Herausforderung, Schutzsuchende willkommen zu heißen, sie im Alltag, beim Erwerb der deutschen Sprache und bei der Vermittlung unserer Werte zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen neue Lebensperspektiven zu entwickeln", lobte der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger das vielfältige Engagement der Freiwilligen. Diese seien ein "unverzichtbarer Baustein der Flüchtlingsarbeit", betonte er.
Von politischer Seite dankten die Landtagsabgeordneten Günther Sidl (SPÖ) und Anton Erber (ÖVP) den freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr starkes Engagement. Für die künftige Integrationsarbeit wurden bei dem Fest auch gelungene Praxisbeispiele in zehn Workshops präsentiert, unter anderem zu den Themen Arbeit, Bildung, Freiwilligenarbeit, Kultur und Werte, Religion, Mobilität, Gesundheit, und Wohnen. "Die Caritas der Diözese St. Pölten stellt sich dieser Herausforderung und wird ihre Unterstützung für Menschen mit Fluchterfahrung sowie für die Freiwilligen weiter wahrnehmen", sagte Direktor Ziselsberger abschließend.
Quelle: kathpress