Caritas eröffnet österreichweit 50. Lerncafe
Die Caritas eröffnet am 14. Juni ihr österreichweit 50. Lerncafe. In den Einrichtungen erhalten Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren - vor allem mit Migrationshintergrund - Hilfe beim Lernen. "Bildung ist die beste Armutsprävention, Bildung ist ein Menschenrecht. Unser Ziel als Caritas und als Gesellschaft insgesamt muss sein, alle Kinder auf die Bildungsreise mitzunehmen", so Caritas-Präsident Michael Landau anlässlich der bevorstehenden Eröffnung des Lerncafes in Mürzzuschlag am Mittwoch.
Zu oft sei der soziale Hintergrund einer Familie entscheidender für den Bildungsweg des Kindes als die Begabung. Viele Eltern könnten sich die Nachhilfestunden nicht leisten und außerdem aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse oder Berufstätigkeit ihren Kindern nicht beim Lernen helfen, umriss Landau das Problem: "Der Zuwachs an Lerncafes in den vergangenen Jahren zeigt deutlich, wie hoch der Unterstützungsbedarf für Kinder und Jugendliche in Österreich war und nach wie vor ist."
Hilfe für 1440 Kinder in 50 Lerncafes
Die Caritas Lerncafes bieten Hilfestellung bei den Hausaufgaben, die Betreuer helfen bei der Verbesserung der Deutschkenntnisse und der Vorbereitung auf Schularbeiten. Nicht zuletzt gehe es darum, den Kindern Freude am Lernen zu vermitteln. Die Betreuer sind zum großen Teil ehrenamtlich. "Der Erfolg der Lerncafes ist nicht zuletzt dem großartigen Engagement unserer hauptamtlichen und mittlerweile 670 freiwilligen Mitarbeiter zu verdanken, die aktuell 1440 Kinder und Jugendliche begleiten und ihnen dabei helfen, die jeweilige Schulstufe positiv abzuschließen", zeigte sich der Caritas-Präsident begeistert.
Unterstützung erhält die Caritas bei ihren Lerncafes vom Integrationsministerium, "ohne dessen Hilfe wir den 50. Standort nicht eröffnen könnten". Trotzdem sei die Warteliste lang, alleine im Jahr 2016 hätten 800 Kinder auf einen Platz in den Lerncafes gewartet. "Die beste Lösung wäre natürlich", so Landau, "wenn Lerncafés gar nicht notwendig wären, weil jedes Kind bereits in der Schule jene Unterstützung erhält, die notwendig ist." Gerade in der Bildungspolitik müsse der Stillstand der Vergangenheit angehören - und es brauche echte Reformen.
Quelle: kathpress