Mahnmal für Verfolgte: Grazer Uhrturm in rotes Licht getaucht
25.000 Gäste folgten der Einladung der christlichen Kirchen und besuchten das vielfältige und bunte Programm der "Langen Nacht der Kirchen" in der Steiermark. Mehr als 500 Stunden Programm gab es in dieser Nacht, die unter dem biblischen Motto "Sie wurde ihnen am Tag zum Schutz und in der Nacht zum Sternenlicht" stand. Ein besonderes Licht ging auch vom Grazer Uhrturm aus. Als Mahnmal für religiös Verfolgte wurde er in rotes Licht getaucht. Unter dem Titel "Net nix" wurden zudem zeitgleich in allen teilnehmenden Pfarren eine Gedenkzeit abgehalten. Mit einem Gebet und Stille sollte so an die vielen Christen in aller Welt gedacht werden, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.
Ein Schwerpunkt war das Reformationsjubiläum der evangelischen Kirche. In der Grazer Heilandskirche machte man sich dazu Gedanken was "typisch evangelisch" sei, von Johann Sebastian Bach beginnend bis zu originalen Luther-Texten, stimmgewaltig präsentiert von Schauspieler Gerhard Ernst. "Geh aus mein Herz und suche Freud'" erklang unweit in der Stadtpfarrkirche, wo Superintendent Hermann Miklas und Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz unter dem Motto "Sing mit!" Lieder aus der evangelischen, katholischen und ökumenischen Tradition vorstellten.
"Bei aller Tiefe und allem Ernst, angesichts der derzeitigen Weltlage, erlebe ich die heurige 'Lange Nacht der Kirchen' als sehr beschwingt und fröhlich. Und ein guter Geist des Miteinander ist spürbar", bilanzierte der evangelische Superintendent Hermann Miklas. "Es ist unglaublich viel Freude zu spüren, Freude am Kirche sein", zeigte sich auch Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz angetan, "es ist eine unglaublich gute Stimmung". Und dem Motto des Reformationsjubiläums entsprechend - "Vom Gegeneinander über das Nebeneinander zum Miteinander" - betonten beide das gute Miteinander der christlichen Kirchen in der Steiermark. "Seit vielen Jahren verbindet uns in der Langen Nacht der Kirchen unser Glaube - wir wollen Kirche in all ihrer Unterschiedlichkeit aber auch Gemeinsamkeit präsentieren", so Leibnitz.
"Jeder der Orte in der 'Langen Nacht' hat eine ganz eigene Atmosphäre", freute sich Gesamtkoordinatorin Gertraud Schaller-Pressler über das große Besucherecho, "und so vielfältig das Angebot, so bunt ist auch das Publikum". Ob nun beispielsweise Schlagerstar Monika Martin bei einer Vesper ein inniges Ave Maria anstimmte oder historisch Interessierte bei geführten Touren viel Neues erfuhren: "Ich glaube, dass wir uns mit der 'Langen Nacht der Kirchen' auch selbst immer wieder neu überraschen, in dem was möglich ist an Ideen und Programmen", sagte Schaller-Pressler. Nicht nur die Besucher sondern auch die Kirchen würden "durch die vielen schönen Begegnungen neu motiviert und bereichert aus dieser Nacht hervorgehen".
Quelle: kathpress