"Lange Nacht der Kirchen" mit 15.000 Besuchern in Salzburg
Rund 15.000 Besucher kamen zur "Langen Nacht der Kirchen" in der Erzdiözese Salzburg, wie die Diözese in einer Aussendung mitteilte. Der festliche ökumenische Eröffnungsgottesdienst, die Luther-Tour durch die Stadt und das Programm in der Salzburger Christuskirche verwiesen auf das Reformationsjubiläum, dem diesjährigen Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe. Junge Kreative zog es in die bunt beleuchtete Kollegienkirche, wo Künstlerinnen und Künstler auf das Talente-Gleichnis verwiesen und sich in ihrer Tanz-, Wort-, und Musikkunst Gedanken über das Thema "Lebenszeit" machten. Insgesamt beherbergten 45 Kirchen in Salzburg und dem Tiroler Unterland 166 Veranstaltungen.
Projektkoordinatorin Lucia Greiner freute sich über den Erfolg und den ökumenischen Geist der Veranstaltung. Die "Lange Nacht" sei eine Gemeinschaftsproduktion von vielen Engagierten, die ihr Talent für die gemeinsame Sache zur Verfügung stellen, hob die Theologin hervor. Kirchen würden so zu Orten des Gemeinschaftlichen, der Begegnung und der gegenseitigen Wertschätzung.
Zum Auftakt der Kirchennacht in Salzburg beschrieb die methodistische Pastorin Esther Handschin beim Eröffnungsgottesdienst die "Lange Nacht der Kirchen" als Begegnungsort mit jenen, die sich von diesem Geist Gottes bewegen und begeistern lassen. "Diese Menschen machen das Haus der Kirche in all ihren Facetten aus", so die Pastorin, die gemeinsam mit dem katholischen Domkapitular Franz Padinger, dem evangelischen Pfarrer Tilmann Knopf, dem altkatholischen Pfarrer Martin Eisenbraun und Erzpriester Dumitru Viezuianu von der rumänisch-orthodoxen Kirche, dem Gottesdienst vorstand. Im Anschluss ging es in der Evangelischen Gemeinde Christuskirche, die dieses Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, mit einem umfangreichen Programm weiter: Stadtführungen sowie Theateraufführungen und Musik aus der Zeit Martin Luthers griffen noch einmal das Reformationsjubiläum auf.
Neben den alljährlichen Klassikern wie der Führung durch die Domkrypta, Messweinverkostungen, Kirchturmbesteigungen und dem Schlagen des Symandrons in der rumänisch-orthodoxen Kirche, zogen auch neue Programmpunkte Besucherströme an: In Salzburg-Aigen konnten Interessierte den im Dachstuhl der Kirche wohnhaften Fledermäusen bei ihrem Nachtflug zusehen, Mönche aus dem Benediktinerstift gaben Einblicke in die Stiftskirche von St. Peter mit ihren besonderen Schätzen.
Die Katakomben in St. Peter wiederum waren Treffpunkt junger Poetry-Slammer um Lukas Wagner. Der gebürtige Vorarlberger hat erst kürzlich mit Dichtern aus Österreich, der Schweiz und Deutschland mit einem 30 Stunden andauernden Poetry-Slam einen Weltrekord aufgestellt. Für die Kirchennacht stellte er für St. Peter wie auch für die in buntes Licht getauchte Kollegienkirche ein Poetry-Programm zusammen. In der Kollegienkirche wurde dabei auf die von Candy Chang gestalteten "Before I die"-Wände Bezug genommen. Das weltweite Kunstprojekt beschäftigt sich mit der Frage nach den Träumen, Zielen und Sehnsüchten der Menschen, setzt damit den Fokus auf Leben, Zeit und Vergänglichkeit.
Quelle: kathpress