Großer Besucheransturm bei ökumenischer Kirchennacht in Innsbruck
Zum zehnten Mal beteiligte sich die Diözese Innsbruck heuer am Veranstaltungsreigen in der "Langen Nacht der Kirchen". Tausende Besucher strömten in die Gotteshäuser von katholischer, evangelischer und serbisch-orthodoxer Kirche und konnten Christentum in seiner ganzen Vielfalt bei mehr als 180 Angeboten erleben. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich dabei nach Angaben der Veranstalter die Routenangebote in der Kirchennacht. Gleich sieben ausgewählte und zeitlich abgestimmte Themenwege erleichterten den Kirchenbesuchern das Auswählen aus dem umfangreichen Programm. So stellte etwa die Dekanatsjugend Innsbruck eine eigene Jugendtour durch Kirchen in der Landeshauptstadt zusammen.
Genau in Innsbruck war auch der Besucherstrom besonders groß, fand doch zeitgleich mit der "Langen Nacht der Kirchen" heuer eine Einkaufsnacht unter dem Motto "Ganz Innsbruck tanzt" statt. Diözesanadministrator Jakob Bürgler sah durchaus Verbindungen in diesen beiden Nächten. "Mag sein, dass das Einkaufen den Körper und auch das Herz zum Tanzen bringt - zumindest so lange wie das Geld reicht. Ausdauernder wird der Tanz des Lebens, wenn er spirituell 'unterfüttert' ist", zeigte er sich überzeugt. Bürgler weiter: "Wir als Kirchen tanzen auch, vielleicht an anderen Orten - mit dem Tanz von Schönheit, Stille und Ruhe, Gebet und Innerlichkeit, Begegnung im Gespräch und beim Suchen nach den inneren Quellen. Möge dieser Tanz Lust am Leben und am Glauben machen."
Zuvor hatte Bürgler gemeinsam mit dem evangelischen Superintendent Olivier Dantine und dem serbisch-orthodoxen Pfarrer Aleksandar Stolic das Programm der "Langen Nacht" in Tirol mit einer ökumenischen Eröffnungsfeier in der evangelischen Auferstehungskirche offiziell begonnen. Großes Interesse herrschte unter anderem bei einem Angebot im Bischofshaus am Innsbrucker Domplatz. Mit einem Augenzwinkern angesichts der anhaltenden Wartezeit auf die Bestellung eines neuen Innsbrucker Diözesanbischofs lud die Diözese zur Veranstaltung "Nachschauen ob der Bischof (schon) da ist". An seiner statt erzählten der langjährige Begleiter bischöflicher Visitationen, Franz Heidegger, und Diözesanarchivar Martin Kapferer heitere Geschichten rund um Stab und Mitra.
Ebenfalls im Bischofshaus diskutierten zu späterer Stunde Diözesanadministrator Jakob Bürgler und Olivier Dantine mit jungen Leuten in einem Nachtgespräch über gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen für die Kirche in Tirol. In der Universitätskirche begeisterten zwei Chor-Highlights die Zuhörer. Für die Negro Spirituals und Modern Gospelsongs des erst heuer gegründeten Gospel & Spiritual Chor der Unipfarre gab es viel Applaus. Im Anschluss kam es zu einer Erstaufführung im deutschsprachigen Raum. Der litauische Chor Exaudi sang "The Face of Christ", eine zeitgenössische Vertonung der Exerzitien von Ignatius von Loyola, die eigens für den Weltjugendtag 2016 in Krakau in Auftrag gegeben wurde.
Quelle: kathpress