Christen sollen Freunde des Lebens sein
Christen sollen sich als Freunde des Lebens erweisen und beim umfassenden Lebensschutz keine Abstriche machen. Das hat Bischof Wilhelm Krautwaschl am Sonntagnachmittag bei der Messe zum "Tag des Lebens" im Grazer Dom unterstrichen. In der umstrittenen gesellschaftlichen Debatte um den Lebensschutz seien Christen aufgefordert, sich aktiv einzubringen und dabei auch mit Respekt Andersdenkenden zu begegnen. Gleichzeitig gelte es auf eine Doppelmoral aufmerksam zu machen, die unterschiedliche Maßstäbe beim Schutz des geborenen und des noch nicht geborenen, des entfalteten und des behinderten Lebens anlege.
Ausführlich zitierte der Grazer Bischof aus einem "lesenswerten Beitrag" einer österreichischen Tageszeitung zu Beginn dieses Jahres, in dem Gudula Walterskirchen auf die "unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe mitten in einem Europa" aufmerksam gemacht habe, das sich als "Hüterin der Werte des Menschen" verstehe und sich auf vielen Ebenen dafür einsetze. "Geht es jedoch um Abtreibung, ist alle Empathie wie weggeblasen. Es soll keine öffentliche Debatte geben, man will darüber, über das Schicksal der Mütter und der Ungeborenen, nichts wissen", zitierte der Bischof die neue "NÖN/BVZ"-Herausgeberin, die die Tabuisierung von Abtreibung und die daraus resultierenden negativen Folgen für betroffene Frauen kritisierte.
"Wenn Europa wirklich ein Hort des Respekts vor dem Leben und der Verteidigung des Rechts auf Leben sein will, dann sollte es diese Doppelmoral beenden", zitierte der Bischof die Publizistin weiter und sagte: "Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer, dass es uns Christen nottut, uns immer und immer wieder selbst an der Nase zu nehmen und es in diese unsere Welt einzubrennen, dass wir Freunde des Lebens sind."
Quelle: kathpress