"Möchte Mann der Kirche und Bischof des Volkes sein"
"Ich möchte ein Mann der Kirche und ein Bischof des Volkes sein, der den Menschen entgegen kommt, die der Kirche gegenüber Vorbehalte haben." Das betonte der neu ernannte Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer auf Anfrage von "Kathpress" beim Pressegespräch am Donnerstag im Salzburger Erzbischöflichen Palais und fügte hinzu: "Ich möchte das Ohr bei den Menschen und das Herz bei Gott haben." Erzbischof Franz Lackner dankte seinem bisherigen Generalvikar dafür, dass er die Ernennung angenommen habe. Mit dieser Ernennung werde wieder an eine "alte Tradition" angeknüpft, wonach der Salzburger Weihbischof aus dem Tiroler Teil der Erzdiözese kommt.
Mit der Übernahme des neuen Amtes werde sich der Schwerpunkt seines Wirkens wieder "ganz der Seelsorge in den Gemeinden" widmen, betonte Hofer. Aus diesem Grund werde er das Amt als Generalvikar wohl abgeben. Der genaue Aufgabenbereich des neuen Weihbischofs sei noch nicht genau definiert, führte Erzbischof Lackner dazu weiter aus. Über das noch einzurichtende Bischofsvikariat sei man bereits im Gespräch.
Auf die Frage nach dem Wirkungsbereich von Weihbischof Andreas Laun zeigte sich der Erzbischof überzeugt, dass dessen Rücktritt nach Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren im Oktober "auch aufgrund gesundheitlicher Problem" angenommen werde. Weihbischof Laun werde dann aus der Diözesanleitung ausscheiden und "von dieser Last befreit sein", sagte der Erzbischof.
Nachdenken über geistliche Berufungen
"Den Glauben in den Familien lebendig zu halten und zu stützen, den Kontakt mit jungen Menschen zu suchen und geistliche Berufungen zu fördern", nannte der neue Weihbischof als die aus seiner Sicht wichtigsten Themen im Blick auf die Situation der Kirche in Österreich. "Pfarren warten auf Priester und wollen einen Priester", das habe er als Personalreferent der Erzdiözese zuletzt immer drängender erfahren, so Hofer.
Zur Frage, was das für die Zulassungsbedingungen für das Priesteramt bedeutet, meinte der neue Weihbischof wörtlich: "Mir müssen intensiv gemeinsam mit dem Papst und im Vertrauen auf den Heiligen Geist nachdenken. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam Schritte finden werden."
Als Weihbischof habe er vor, "in Tuchfühlung mit den Menschen zu leben und den Kontakt mit der Basis zu halten", sagte Hofer, der die zahlreichen Ehrenamtlichen in den Gemeinden als "Schätze der Kirche" würdigte. Es gehe darum als Bischof, das "menschenfreundliche Antlitz der Kirche" zu zeigen und zu stärken. Hofer verwies dabei auf seinen bischöflichen Wahlspruch "Ad Christum", der zweierlei bedeute: "Auf Christus hinweisen, hinführen und hinhören, aber auch bei Christus zu bleiben im Auf und Ab des Lebens, wenn Davonlaufen oft einfacher wäre." Auf diesen Weg zu Christus als Mitte des Glaubens "möchte ich die Menschen mitnehmen", sagte der neue Salzburger Weihbischof.
Quelle: kathpress